Die Corona-Pandemie hat im Haushaltsbudget der Bevölkerung deutliche Spuren hinterlassen: Am markantesten gingen wenig überraschend die Ausgaben für Mahlzeiten in Restaurants, Cafés und Bars zurück.
Um die Schwankungen durch die unterschiedlichen Einschränkungen durch die Pandemie sichtbar zu machen, hat das Bundesamt für Statistik das monatliche Haushaltsbudget erstmals quartalsweise ausgewiesen.
So zeigt sich beispielsweise im zweiten Quartal (April bis Juni 2020), als in der Schweiz die Hotels und Restaurants grösstenteils geschlossen waren, ein deutlicher Rückgang in dieser Kategorie: Pro Haushalt gab man (unter anderem für Take-Away-Mahlzeiten) nur noch 222 Franken aus – der Schnitt der vorherigen Jahre lag bei 539 Franken pro Monat und Haushalt.
Beachtet man nur die Ausgaben für Mahlzeiten in Restaurants, Cafés und Bars (ohne Take-Aways, Selbstbedienungsrestaurants und Kantinen), sieht der Rückgang noch deutlicher aus: Nur 67 Franken gab ein Haushalt pro Monat noch aus. Das entspricht noch rund einem Drittel des Niveaus der Vorjahre.
Während sich diese Ausgaben im dritten Quartal etwas erholten (167 Franken), war die erneute Schliessung im vierten Quartal wieder deutlich sichtbar (112 Franken).
Bei den Ausgaben für alkoholische Getränke und Tabakwaren war grundsätzlich kein grosser Anstieg des Konsums zu verzeichnen – einzig beim Bier: Hier beobachtete das Bundesamt für Statistik im zweiten Quartal 2020 mit durchschnittlich 17 Franken pro Monat Haushalt eine Steigerung um fast die Hälfte im Vergleich zu den Vorjahren. In der zweiten Jahreshälfte gingen die Werte wieder auf das Niveau der Vorjahre zurück.
Ebenfalls bedingt durch das Konsumverbot in Restaurants stiegen die Ausgaben für die restlichen Lebensmittel, insbesondere Milch, Käse, Eier und Gemüse.
Auch im Bereich Unterhaltung, Erholung und Kultur wurde ab dem zweiten Quartal 2020 mit 323 Franken pro Monat und Haushalt deutlich weniger ausgegeben als in den Vorjahren (525 Franken). Diese Ausgaben gingen auch im vierten Quartal zurück von 542 Franken auf 375 Franken. Dies betrifft vor allem Sport- und Freizeitaktivitäten mit einem Rückgang von 91 Franken auf 61 Franken im zweiten Quartal.
Noch ausgeprägter war der Rückgang bei Ausgaben für Kinobesuche. Diese Ausgaben blieben auch in den nachfolgenden Quartalen auf einem auffallend tieferen Niveau.
Laut der heute veröffentlichten Statistik verfügte der durchschnittliche Schweizer Haushalt im zweiten Quartal 2020 über 9835 Franken Einkommen. Die monatlichen Ausgaben beliefen sich auf 7883 Franken. Das ergibt einen monatlichen Sparbetrag von 1951 Franken. In einem Haushalt leben im Schnitt 2,21 Personen.