Um von A nach B zu gelangen, verbringen viele Schweizerinnen und Schweizer ihre Zeit mit Pendeln. Diese Woche hat das Bundesamt für Statistik die neue Publikation zur Pendlermobilität in der Schweiz 2022 veröffentlicht. Wir haben die wichtigsten Zahlen und Fakten für dich zusammengefasst.
Etwa die Hälfte der Pendlerinnen und Pendler ist mit dem Auto unterwegs. Dieser Anteil hat sich über die Jahre kaum verändert und war 2022 gleich gross wie 1990. In den von der Covid-Pandemie geprägten Jahren ist der Anteil an Auto-Pendlerinnen und -Pendlern leicht angestiegen. So nutzten 52 Prozent bis 53 Prozent der Pendelnden das Auto. 2022 kam die Bahn auf einen Anteil von 16 Prozent, was im Vergleich zu 1990 eine Zunahme von 5 Prozent ist. Seit 2010 ist der Pendlerverkehr in Zügen aber mehr oder weniger stabil geblieben.
Nebst den 3,6 Millionen Arbeitspendlerinnen und -pendlern waren 2022 rund 0,7 Millionen Ausbildungspendlerinnen und -pendler in der Schweiz unterwegs. Also Personen ab 15 Jahren wie Schülerinnen und Schüler, Lehrlinge und Studierende. Um zu ihrem Ausbildungsort zu gelangen, legten sie 2022 durchschnittlich 19,8 Kilometer zurück (ein Hinweg) und benötigten um die 40 Minuten. Je höher die Ausbildung, desto grösser war die Distanz zum Ausbildungsort. Für Menschen, die in einer Stadt lebten, war der Weg zur Ausbildungsstätte mit durchschnittlich 17,9 Kilometer um einiges kürzer als für Pendelnde, die in einer ländlichen Region wohnten (24,6 Kilometer).
Das beliebteste Verkehrsmittel bei Ausbildungspendelnden ist die Bahn. Einzig in der Sekundarstufe I sind die Schülerinnen und Schüler noch häufiger mit den öffentlichen Strassenverkehrsmitteln unterwegs.
Die Länge des Arbeitswegs bestimmt oft die Wahl des Hauptverkehrsmittels. Bei einem Arbeitsweg unter 2 Kilometer wird oft das Velo (24 Prozent) oder das Zufussgehen (44 Prozent) als Fortbewegungsmittel gewählt. Bei den mittellangen Arbeitswegen wird oft das Auto genutzt. Die Nutzung der Bahn steigt mit zunehmender Distanz stark an und erreicht bei einem Weg von über 50 Kilometern einen Anteil von mehr als der Hälfte. Die durchschnittliche Pendlerstrecke mit der Bahn betrug im Jahr 2022 fast 27 Kilometer (ein Hinweg). Mit dem Auto hingegen war die durchschnittliche Strecke nur 15,3 Kilometer lang.
Die durchschnittliche Länge des Arbeitswegs hat in den letzten Jahren zugenommen. So betrug der Arbeitsweg (ein Hinweg) im Jahr 2022 im Schnitt 13,7 Kilometer. Im Vergleich zum Jahr 2000 ist das eine Steigerung von gut sechs Prozent (0,8 Kilometer). Damals wurde jedoch noch eine andere Berechnungsgrundlage verwendet, weshalb die Werte nur mit Vorsicht miteinander verglichen werden können.
Vollzeiterwerbstätige Pendelnde legten den Hin- und Rückweg zur Arbeit durchschnittlich 5,6-mal pro Woche zurück. Im Schnitt war der Arbeitsweg der Vollzeiterwerbstätigen (90 bis 100 Prozent) und Teilzeiterwerbstätigen (70 bis 89 Prozent) 14 Kilometer lang.
Besonders häufig pendeln die Menschen zwischen verschiedenen Gemeinden, aber innerhalb desselben Wohnkantons (51 Prozent), 29 Prozent haben ihren Arbeitsweg innerhalb der Wohngemeinde und 19 Prozent pendeln zwischen verschiedenen Kantonen.
Fast 36 der Pendlerinnen und Pendler haben einen Arbeitsweg von circa 15 Minuten, 32 Prozent müssen bis zu 30 Minuten bis zu ihrem Arbeitgeber reisen und fast 16 Prozent haben einen Arbeitsweg von bis zu 45 Minuten. Länger als 60 Minuten benötigen rund 8 Prozent zu ihrem Arbeisort.
Jeder fünfte Haushalt besass 2021 mindestens ein E-Bike, das sind 20 Prozent. Im Jahr 2010 waren es noch 2 Prozent gewesen. 2022 nutzten 2 Prozent der Pendelnden ein (schnelles oder langsames) E-Bike als Hauptverkehrsmittel für ihren Arbeitsweg. Also ungefähr eine von 50 Personen waren mit dem E-Bike unterwegs.
Besonders in den Städten ist das Fahrzeug beliebt. So war der Anteil dort fast doppelt so hoch wie in den ländlichen Regionen. Im Durchschnitt waren die mit dem E-Bike zurückgelegten Arbeitswege 2022 fünf Kilometer lang (Hinweg). Das sind somit deutlich mehr Kilometer als mit dem herkömmlichen Velo (2,9 Kilometer). 11 Prozent legten mit dem E-Bike sogar längere Strecken von über 10 Kilometern zurück.
Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur hat offensichtlich nie dazu geführt, dass die Pendelzeit kürzer wird. Sondern dass man grössere Entfernungen zurücklegt um zur Arbeit zu gelangen.
Leider wird sich daran wegen der absoluten Bockadehaltung der Bürgerlichen nichts ändern.