Ausschreitungen am Rande der Demo: Polizist am Hals verletzt
Am Rande der Demonstration kam es später zu Ausschreitungen gegen die Polizei. Polizisten wurden mit Gegenständen beworfen. Ein Polizist soll am Hals verletzt worden sein. Daraufhin wurden mehrere Personen verhaftet, wie die Stadtpolizei Zürich twitterte. Die Vorfälle ereigneten sich gegen 16 Uhr auf dem Stadelhoferplatz. Gemäss Stadtpolizei waren die Urheber Personen aus der links-autonomen-Szene, die zwar an der Demonstration teilgenommen hatten, aber nichts mit deren Organisation zu tun hatten. Bereits während der BLM- Demonstration waren demnach Exponenten der linksautonomen Szene dabei und versuchten die Leitung der Demonstration zu übernehmen. «Dies konnte aber von den Teilnehmenden erfolgreich verhindert werden», schreibt die Polizei. Auch in der Folge sei es nie zu einer Solidarisierung der friedlichen Demonstrationsteilnehmenden mit den Linksautonomen gekommen.
Laut SRF kam es auch zu Zwischenfällen, als Teilnehmer der «Black Lives Matter»-Demonstration auf eine Gruppe Corona-Demonstranten traf.
Toleranz in Bern
In Bern nahmen schätzungsweise 4000 Menschen auf dem Bundesplatz an einer unbewilligten Kundgebung gegen Rassismus teil. Die Polizei liess trotz des Verbots von Versammlungen von über 300 Personen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewähren.
Die meisten Besucher folgten einem Aufruf der Organisatoren und erschienen schwarz gekleidet zur Kundgebung. Immer wieder wurde «Black lives matter» skandiert, also «Auch das Leben von Schwarzen zählt». Viele Kundgebungsteilnehmer trugen Masken. Zu sehen waren Schilder wie etwa «Auch Ignoranz ist ein Virus» und «Wir alle bluten dasselbe Blut».
Die Behörden der Stadt Bern und die Polizei hatten gemeinsam beschlossen, die Kundgebung zu tolerieren. Die Kundgebung aufzulösen hätte die Gefahr von Ausschreitungen bedeutet. Auch wäre das Risiko von Ansteckungen höher gewesen. Zu Anhaltungen kam es nicht.
Rassismus auch in der Schweiz
In Luzern demonstrierten am Nachmittag mehrere Hundert Personen für die Überwindung des Rassismus. Diesen gebe es nicht nur in den USA, sondern auch in der Schweiz. Die bewilligte Kundgebung führte vom Bahnhof durch die Neustadt zum Helvetiagärtli und wieder zurück.
In St. Gallen gingen nach Angaben der Stadtpolizei St. Gallen etwa 1100 Menschen auf die Strasse. Die meist jungen Kundgebungs-Teilnehmer versammelten sich am frühen Nachmittag auf dem Bärenplatz. Eine junge dunkelhäutige Frau verlas die letzten Sätze Floyds, die auf Video festgehalten sind. Der friedliche Demonstrationszug zog durch die Stadt und versammelte sich zum Schluss im Kantipark.
"Vielen Dank für Nichts, ihr Schönwetterdemonstranten. Ich darf gar nicht sagen, was ich von eurer unverantwortlichen Aktion halte. Wo wart ihr alle die Jahre zuvor? Wieder einmal brauchte es einen Hype und ein Ereignis in den USA, damit es für euch cool genug war, um auf die Strasse zu gehen. Damit schadet ihr unserem Anliegen.
Gruss, ein Schweizer Bürger und... Schwarzer (der verdammt noch mal auch nicht immun ist gegen Corona und die wirtschaftlichen Schäden und Massnahmen, die ihr zu verantworten habt!)"