Mit einer Amtszeit von voraussichtlich drei ganzen Legislaturen respektive zwölf Jahren ist der im Dezember abtretende SP-Bundesrat Alain Berset überdurchschnittlich lange im Amt. Durchschnittlich kommen Schweizer Regierungsmitglieder auf eine Amtszeit von nur rund zehn Jahren.
Berset liegt allerdings im jüngsten Trend. Auch die zuletzt vor ihm zurückgetretenen Bundesrats-Mitglieder waren überdurchschnittlich lange im Amt: SVP-Minister Ueli Maurer kam auf 14 Jahre, SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga wie Berset ebenfalls auf zwölf Jahre.
Berset wird also längst nicht als Rekordhalter bezüglich Länge der Amtszeit in die Annalen eingehen. Die bisher längste Bundesrats-Amtszeit der Geschichte hat Carl Schenk. Er verunfallte 1895 nach 32 Jahren im Amt tödlich. Adolf Deucher (gestorben 1912) war 29 Jahre lang Bundesrat, Giuseppe Motta (gestorben 1940) nur ein Jahr weniger. Philipp Etter (bis 1959) brachte es auf 25 Amtsjahre und erhielt dafür den Spitznamen «Der Ewige».
Die kürzeste Amtszeit hatte bisher Louis Perrier, der 1913 nur 14 Monate nach seiner Wahl verstarb. Christoph Blocher wurde nach vier Jahren im Amt 2007 im Alter von 67 Jahren abgewählt, Ruth Metzler vier Jahre vor ihm nach etwas mehr als vier Jahren. Elisabeth Kopp (bis 1989) und Alphons Egli (bis 1986) hatten bis zu ihren Rücktritten ebenfalls vier Amtsjahre, Rudolf Friedrich (bis 1984) dagegen nicht einmal zwei.