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Nachdem die SVP mit ihrem Wahlkampf-Song «Welcome to SVP» vorgestellt hatte, sollte die «Tubel Trophy» den Song wieder aus den Charts kippen. Der Basler David Schlatter startete die «Aktion Tubel Trophy», die nach dem deutschen Vorbild der deutschen «Aktion Arschloch» ein altes Gegen-Rechts-Lied auf Platz 1 der Charts bringen soll. Nachdem der SVP-Song vorvergangenen Sonntag Platz 6 der Schweizer Single-Charts belegt hatte, gelang Tubel Trophy von Baby Jail diese Woche die gleiche Platzierung.
Aus folgenden drei Gründen hatten es beide untypischen Chart-Stürmer nicht schwer:
Mit rund 2000 verkauften «Units» gelingt es im Normalfall bereits, in die Top Ten der Schweizer Single-Charts vorzustossen. Die Charts erstellt die Firma GfK Entertainment AG im Auftrag der Schweizer Musiklabel-Verbandes Ifpi Schweiz. In die erhobenen Verkäufe fliessen sowohl CD-Verkäufe als auch Downloads und Streams der grossen Portale wie Spotify ein. 114 Streams entsprechen derzeit einer verkauften CD. Da sich der Verkauf von Singles in den vergangenen fünf Jahren halbiert hat, hat sich auch der Aufwand halbiert, um in die Charts zu kommen. «20 Minuten Online» zitiert einen Musikbusiness-Insider, gemäss dessen Angaben der SVP vermutlich bereits 1500 Verkäufe gereicht haben, um auf Platz 6 der Charts zu kommen. Im Vergleich dazu: Die SVP hat 90'000 Mitglieder.
Derzeit belegen die ersten fünf Plätze der Single-Charts Songs, die bereits seit bis zu 26 Wochen in den Charts sind. All zu viele Verkäufe machen diese Titel wöchentlich nicht mehr. Wichtig für weniger bekannte Charts-Neueinsteiger ist, dass nicht in der Woche, in der man Release feiert, eine bekannte grosse Band ein Hit-Album lanciert. Das erhöht den Aufwand enorm.
Die Streams, die fast gratis zu haben sind, können sich rasch zusammenläppern. Insbesondere dann, wenn man über Social Media oder andere Kanäle eine grosse Community mobilisieren kann. Im Fall von Welcome to SVP vs. Tubel Trophy stehen sich die grösste und reichste politische Partei und eine linke Protestbewegung gegenüber. Beide Lager sind im Umgang mit Social Media versiert. Sowohl der Song Welcome to SVP (YouTube), wie auch die Kampagne für Tubel-Trophy (Facebook/Twitter) sind über Social Media lanciert und gepusht worden.
(thi)
Wieso liest man denn gefühlt alle paar Tage von irgendeinem SVP-Politiker, der sich online blamiert, irgendeinen uninformierten Müll postet und daraufhin angeklagt wird? 😋