Die italienische Firma Hacking Team, die Software zur Computerüberwachung herstellt und selbst gehackt wurde, hat auch Kontakte zur Bundesverwaltung gepflegt. Das berichtete die SonntagsZeitung mit Verweis auf Dokumente, die nach dem Hackerangriff an die Öffentlichkeit gelangten. Der Sprecher des Dienstes Überwachung Post- und Fernmeldeanlagen (ÜPF) im Justiz- und Polizeidepartement (EJPD), Nils Güggi, bestätigt Kontakte zu Hacking Team. Es sei auch zu einem Treffen in Bern gekommen. Allerdings sei es um die Information in Sachen Überwachungssoftware gegangen. Gekauft habe die Bundesverwaltung nichts bei Hacking Team.
Die im Internet veröffentlichten Dokumente der gehackten Spionage-Firma Hacking Team geben Hinweise auf weitere Interessenten aus der Schweiz. Nebst Bundesstellen sollen sich auch mehrere Firmen für die Überwachungstechnologie des italienischen Unternehmens interessiert haben, berichtet die «Schweiz am Sonntag». Darunter sind offenbar auch Firmen, die Kontakte zu ausländischen Geheimdiensten herstellten. Aber auch Privatdetekteien und die in Zürich ansässige Firma Arcanum, eine Art Privat-Geheimdienst, standen auch mit Hacking Team in Kontakt.
Die Kantonspolizei Zürich soll bei der italienischen Firma Hacking Team nicht nur Staatstrojaner gekauft, sondern sich auch nach weitergehenden Technologien erkundigt haben. Dabei soll es etwa um die Nutzung eines Handy-Mikrofons zum Abhören oder auch um die Durchsuchung von Computern und Handys aus der Ferne gegangen sein. Das berichtete die Zeitung «Sonntagsblick» unter Berufung auf im Internet veröffentlichte Dokumente von Hacking Team. Es ist laut der Zeitung zweifelhaft, dass diese Überwachungsmöglichkeiten gesetzlich erlaubt sind.
Der Franken bleibt nach Ansicht des abtretenden Raiffeisen-Chefs Pierin Vincenz bis auf weiteres stark. Vincenz fordert eine Diskussion darüber, ob die Schweiz die negativen Folgen wie Deindustrialisierung, Arbeitsplatzverluste und mehr Einwanderung in Kauf nehmen wolle. «Ein starker Franken führt letztlich zu Deindustrialisierung und dem Verlust von zehntausenden von Arbeitsplätzen», sagte Vincenz im Interview mit der «Schweiz am Sonntag». Er kritisiert, dass die «grundlegende gesellschaftspolitische Debatte über die Vor- und insbesondere die Nachteile des starken Frankens» nicht stattfinde.
Mehr Hotels als üblich haben in diesem Sommer ihren Betrieb vorübergehend geschlossen. Verantwortlich ist die Frankenstärke, wegen der weniger Touristen aus Euro-Ländern den Weg in die Schweiz finden. Betroffen sind gemäss einem Bericht der «SonntagsZeitung» vor allem das Wallis und Graubünden. Hoteliers denken laut Jürg Schmid, Chef von Schweiz Tourismus, vermehrt darüber nach, auf das Sommergeschäft zu verzichten. Touristik-Professor Christian Laesser von der Universität St. Gallen hält die Entwicklung angesichts von Überkapazitäten im Sommer für logisch. Einige Hotels sind dazu übergegangen, ihr Stammpersonal im Sommer in anderen Betrieben einzusetzen.
Die SBB-Güterverkehrs-Tochter SBB Cargo wird im laufenden Jahr bereits wieder rote Zahlen schreiben. Das sagte SBB-Chef Andreas Meyer in einem Interview mit der Westschweizer Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche». Grund dafür ist der starke Franken. Meyer spricht von einem Verlust von rund 30 Millionen Franken. Im Mai sei die in der Schweiz transportierte Gütermenge um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Das sei eine grosse Sorge. SBB Cargo hatte in den vergangenen zwei Jahren erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt kein Defizit verzeichnet.
In Schweizer Galerien sind im vergangenen Jahr vermehrt Kulturgüter aus Syrien angeboten worden. Das sagt der Archäologe Marc-André Haldimann von der Universität Bern, der im Auftrag des Bundes den Schweizer Antikenmarkt beobachtet. Er halte es für naheliegend, dass unter den Gegenständen auch «Kulturgüter aus Raubgrabungen in Syrien» seien, sagte er der «NZZ am Sonntag». Es gilt als erwiesen, dass sich die Kriegsparteien in Syrien, unter anderen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat, auch mit dem Verkauf von Antiken finanzieren. Der Bund hat allerdings bei Stichproben bislang keine illegalen Kulturgüter aus Syrien entdeckt. Kritiker halten die Kontrollen für nicht ausreichend.
Der Grossverteiler Migros interessiert sich für die deutsche Tengelmann-Kette. «Wir möchten ins Bieterrennen einsteigen», sagte Jörg Blunschi, Chef der Migros-Genossenschaft Zürich, der Zeitung Schweiz am Sonntag. Es geht offenbar um 130 Supermärkte in Bayern. Zum Kauf stehen die Tengelmann-Geschäfte wohl bald, weil ein früherer Verkauf am Veto der deutschen Wettbewerbsbehörden scheiterte. Migros möchte die Geschäfte in Bayern unter dem Namen der 2012 gekauften Marke Tegut führen. Vorgesehen ist, dass die Migros Zürich den Kauf stemmen würde, nicht der Migros-Genossenschaftsbund. Der Inhaber der Tengelmann-Kette führt unter anderem die Obi-Baumärkte.
Die Softwarefirma Abacus geht offenbar gerichtlich gegen mehrere Ostschweizer Städte vor. Das Unternehmen wirft den Gemeinden Intransparenz vor und vermutet, sie verletzten das Beschaffungsrecht. Abacus fühlt sich systematisch vom Wettbewerb um Gemeindesoftware ausgeschlossen. Nun hat das Unternehmen Klage beim Verwaltungsgericht in St.Gallen eingereicht, wie die Zeitungen «Ostschweiz am Sonntag» und «Schweiz am Sonntag» unter Berufung auf ungenannte Quellen berichten. Hintergrund des Rechtsstreits ist der Konkurrenzkampf zwischen Abacus und dem Verwaltungsrechenzentrum AG St.Gallen, das sich in öffentlicher Hand befindet. (sda)