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Medien

Pressefreiheit: Rangliste der Länder 2022

Die Schweiz fällt in der Rangliste der Pressefreiheit aus den Top Ten

15.06.2022, 09:45
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Die Schweiz belegt in der von Reporter ohne Grenzen (RSF) veröffentlichten Rangliste der Pressefreiheit 2022 den 14. Platz von 180 Ländern. Im Vorjahr lag sie noch auf Platz 10. Der Rückgang ist allerdings hauptsächlich auf eine methodische Änderung zurückzuführen.

Die schlechtere Platzierung sollte nicht überinterpretiert werden, schreibt RSF in einer Mitteilung vom Dienstag. Der von RSF verwendete Wirtschaftsindikator, der insbesondere die Medienvielfalt misst, habe das Ergebnis stark beeinflusst.

Einen Einfluss auf das Ranking habe das gesetzliche Umfeld in der Schweiz gehabt, das Lücken gezeigt habe. Und am Rande der Corona-Krise sei hierzulande ein beispielloses Klima der Feindseligkeit und Einschüchterung gegenüber den Medien entstanden, das bis dahin weitgehend unbekannt gewesen sei.

Impressum, der Verband der Schweizer Journalistinnen und Journalisten, bedauerte in einer Mitteilung den Abstieg im Ranking. Der Verband wolle sich dafür einsetzen, den Abwärtstrend zu stoppen, hiess es.

Mit dem 14. Platz gehört die Schweiz laut RSF nun zu den Ländern, in denen die Lage der Pressefreiheit als «eher gut» eingestuft wird, nachdem sie seit 2016 in den Top Ten der Rangliste gewesen war. Dennoch bleibe die Schweiz für Medienschaffende ein sicheres Land, in dem das politische Umfeld weiterhin günstig sei. Medienschaffende könnten frei von Regierungs- und Parteidruck arbeiten.

Dauerhafte Lösungen gefragt

Nach dem Volks-Nein vom 13. Februar gegen das Medienpaket fordert RSF Schweiz insbesondere die kantonalen Behörden auf, das Dossier wieder aufzunehmen und dauerhafte Lösungen für die Medienlandschaft zu fördern, um die Qualität der Informationen für Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen.

Auch die Zunahme von zivilrechtlichen «vorsorglichen Massnahmen», die gegen Medien beantragt und häufig auch erreicht wurden, hat laut RSF gezeigt, dass auch die Schweiz nicht vor sogenannten «Knebelverfahren» gefeit ist, mit denen legitime Publikationen von allgemeinem Interesse verhindert werden sollen.

Dass der Ständerat im vergangenen Jahr und die Nationalratskommission Anfang dieses Jahres einer Verschärfung dieser Massnahmen gegen die Medien zustimmten, habe ein falsches Signal gegeben. Zudem habe die Affäre um die «Suisse Secrets» die Bedrohung der Informationsfreiheit durch die Strafbestimmungen zum Bankgeheimnis aufgezeigt.

An der Spitze der RSF-Rangliste der Pressefreiheit stehen die nordeuropäischen Staaten Norwegen, Dänemark und Schweden. Die Plätze vier bis zehn erreichten Estland, Finnland, Irland, Portugal, Costa Rica, Litauen und Liechtenstein. Deutschland belegt Rang 16, Frankreich Rang 26, Österreich Rang 31 und Italien Rang 58. (sda)

Rangliste Pressefreiheit 2022
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63 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bürgerliche wollen nur Steuergeschenke für Reich
03.05.2022 08:18registriert Mai 2015
Das ist bedenklich.
In der Schweiz ist auch ein Problem, dass es nur noch 4 grosse Verlage gibt.
Zudem gehören Migros und Coop zu den grössten Kunden dieser 4 Verlage, was man an den fast nicht existenten Berichten über die massiv zu hohen Margen dieser zwei Detailhändler, deren unlauteren Druck auf die Händler und die Weko-Verfahren gegen diese zwei Supermarktketten merkt.
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Filzstift
03.05.2022 10:01registriert August 2016
Estland kam unter die ersten Top 5, gemäss Reporter ohne Grenzen vor allem auch dadurch, dass Politiker auf Hetze gegen Medien verzichten und Medienschaffende somit ohne Druck arbeiten können.

Hingegen gibt es in der Schweiz permanent Hetze seitens einer Partei gegen etablierter Medienhäuser, schwerpunktmässig den SRF.
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Charivari
03.05.2022 08:39registriert August 2017
Es wurde im Zuge der Recherchen zu Suisse Leaks auch bekannt, dass Journalisten hierzulande seit 2015 ein Strafverfahren droht, wenn sie über geleakte Bankdaten schreiben. Die Tamedia hat sich aus diesem Grund erst gar nicht daran beteiligt.
Es ist daher gerechtfertigt, wurde die Schweiz nach Hinten gereicht.
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