Schweiz
Medien

SRF spart beim Personal und Programm – diese Sendungen werden eingestellt

Nathalie Wappler, Direktorin Schweizer Radio und Fernsehen, spricht waehrend der 94. Ordentlichen Generalversammlung der SRG Bern Freiburg Wallis, am Freitag, 3. Mai 2019 in Burgdorf. (KEYSTONE/Anthon ...
Nathalie Wappler, Direktorin Schweizer Radio und Fernsehen.Bild: KEYSTONE

Abbau bei Personal und Programm – so will SRF-Chefin Wappler sparen

24.09.2019, 17:3024.09.2019, 17:31
Mehr «Schweiz»

Nur ein statt zwei Schweizer «Tatort»-Krimis, Verzicht auf «Sternstunde Musik» und «Arena/Reporter» sowie Reduktion der Eigenproduktionen auf SRF zwei: So will SRF-Chefin Nathalie Wappler 2020 im Programm konkret sparen. Auch ein Stellenabbau ist geplant.

Der Rückgang bei den Werbeeinnahmen verlaufe «schneller und dramatischer» als erwartet, begründete Wappler am Dienstag in der Sendung «Rendez-vous» von Schweizer Radio SRF die entsprechenden Beschlüsse der SRF-Geschäftsleitung. Das zweite Sparpaket im Umfang von 50 Millionen Franken für das Jahr 2020 war am Montag bekannt geworden. Daran muss SRF als grösste Unternehmenseinheit 16 Millionen Franken beisteuern, wie es auf srf.ch hiess.

Nebst der Verzichtsplanung im Programm hat Wappler am Dienstag auch erste Massnahmen im Personalbereich kommuniziert. So werden Mitarbeiter, die pensioniert werden, nicht ersetzt. Neueinstellungen nach Kündigungen werden um drei Monate hinausgezögert. Zudem will SRF bei den Spesen der Mitarbeitenden sparen.

In welcher Grössenordnung sich der Stellenabbau beim zweiten Sparpaket bewegen wird, ist noch offen. Ein wesentlicher Teil der Reduktion soll über natürliche Abgänge erreicht werden.

Erstes Sparprogramm kostet 200 Stellen

Bereits 2018 lancierte die SRG nach der Ablehnung der No-Billag-Initiative ein umfangreiches Spar- und Restrukturierungsprogramm in der Höhe von insgesamt 100 Millionen Franken. Diesem sollen bis 2022 rund 200 Stellen zum Opfer fallen.

Trotz der neuerlichen Sparmassnahmen will SRF die strategischen Projekte im Rahmen des digitalen Wandels planmässig umsetzen. Dazu gehört wie bereits angekündigt die Zusammenführung des Produktionszentrums tpc, der Business Services AG und SRF zur neuen Abteilung Operationen auf Anfang 2020.

In einer Mitteilung sprach der Journalistenverband Impressum von «Sparmassnahmen zur Unzeit». Ein weiterer Abbau sei nicht zu verantworten. Das Stimmvolk habe die wichtige Rolle der SRG mit dem deutlichen Nein zur No-Billag-Initiative bestätigt, die SRG dürfe deshalb den Erosionsprozess in der schweizerischen Medienlandschaft nicht zusätzlich verstärken.

Impressum verlangt, dass die Sozialpartner und die Angestellten in die Ausgestaltung der Massnahmen einbezogen werden, um Alternativen zum Stellenabbau auszuarbeiten. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
    In der EU-«Arena» mag niemand mehr die SVP-Parolen hören
    In der SRF-«Arena» ist SVP-Nationalrat Franz Grüter aus Teflon. Fakten zum EU-Vertragspaket prallen an ihm ab. Damit gewinnt die SVP das Narrativ und den Abend. Auch wenn Grüter den Frauen in der Runde rhetorisch deutlich unterliegt.

    Aufstände in den USA. Krieg in Gaza. Krieg in der Ukraine. Krieg im Sudan. Krieg in Myanmar. Und jetzt auch noch Krieg in Iran? In der Nacht auf Freitag hat Israel einen Grossangriff auf nukleare und militärische Ziele im Iran gestartet. In der Nacht auf Samstag fuhr Iran Gegenangriffe.

    Zur Story