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Erfolg für Schawinski: UKW soll auf Sendung bleiben

Erfolg für Schawinski: UKW soll auf Sendung bleiben

Die Zeichen stehen auf Verlängerung: Auch die Kommission des Ständerats will die UKW-Sender länger behalten. Der Entscheid fiel aber äusserst knapp.
07.11.2025, 13:0407.11.2025, 13:04
Michael Graber / ch media

Radio soll auch weiterhin über UKW gesendet werden. Die zuständige Kommission des Ständerats hat sich für eine Verlängerung der Funkkonzessionen ausgesprochen. Geplant ist derzeit eine Abschaltung per Ende 2026. Ab diesem Zeitpunkt sollte das Radioprogramm nur noch per DAB oder Internet empfangbar sein.

Der Schweizer Medienunternehmer Roger Schawinski freut sich ueber das Ergebnis der Abstimmung ueber die Motion "Neue Ausschreibung für die UKW-Funkkonzessionen ab 1. Januar 2027" in der Wand ...
Hat Grund zur Freude: Roger Schawinski.Bild: keystone

Nun sollen mittelfristig statt Dauerrauschen auch weiterhin Nachrichten, Verkehrsmeldungen und flotte Musik per Ultrakurzwelle hörbar sein. Dafür weibelten vor allem die Privatradios und an vorderster Front Roger Schawinski. Der mittlerweile 80-jährige Radiopionier findet, die Digitalisierung des Radios sei gescheitert, eine UKW-Abschaltung wäre ein Fehler und DAB sei ein Trauerspiel.

Schawinski wurde auch von der Kommission geladen. Und dort scheint seine Argumentation verfangen zu haben: Am Ende war der Entscheid mit 5 zu 4 Stimmen bei 2 Enthaltungen aber knapp. Damit die UKW-Frequenzen auch weiterhin betrieben werden können, braucht es wohl noch weitere Lobbying-Ausflüge nach Bern. Der gesamte Ständerat entscheidet voraussichtlich in der kommenden Wintersession darüber. Der Nationalrat hat bereits im Herbst Ja gesagt.

Die SRF-Sender dienen als Negativbeispiel

Während der ehemalige Radio-Pirat Schawinski mit seinem Radio 1 weiterhin per UKW sendet, ist die SRF vorgeprescht und hat per Anfang Jahr die Verbreitung komplett auf Digital umgestellt. Genau das dient der Kommissionsmehrheit nun als negatives Beispiel: «Die Kommission zeigt sich besorgt über die Abnahme der Anzahl Radiohörerinnen und -hörer, nachdem die SRG UKW abgeschaltet hat.» Den Radiosendern und der Bevölkerung solle mehr Zeit eingeräumt werden, um den Wechsel auf digitale Kanäle zu vollziehen.

Mittlerweile denken selbst die Verantwortlichen bei den SRF-Sendern wieder daran, bei einer Verlängerung wieder auf UKW zu senden. «Wir werden die Situation sehr sorgfältig anschauen», sagte SRG-Generaldirektorin Susanne Wille beim Interview mit ihrem eigenen Sender.

Allerdings waren es just die Radios selbst, die mehrheitlich die Umstellung forderten. So sind auch Teile der Branche skeptisch, den Schritt jetzt ein weiteres Mal hinauszuschieben, zumal einige Sender grosse Investitionen in die digitale Technik getätigt haben. Wie lange die Frequenzen verlängert werden sollen, ist unklar. (aargauerzeitung.ch)

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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Neruda
07.11.2025 13:29registriert September 2016
Hätte man dies wirklich nicht zuerst richtig durchdiskutieren können? War ja überhaupt nicht voraussehbar, dass ein Teil der Hörer novht auf DAB+ wechseln. Jetzt tun die Privaten überrascht.

Zudem hätte man auch warten können, bis die Technologie ausgegoren ist. Aktuell gibt es mehr Funklöcker als mit der "alten" Technologie und bei uns im Mittelland plötzlich Ausfälle von DAB+. Da war sogar UKW viel zuverlässiger! Sorry, aber das ist einfach nur peinlich für eine angeblich bessere Technologie!
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Radio Eriwan
07.11.2025 13:42registriert Dezember 2022
Zum Glück hat SRF nicht voreilig am Interesse der Hörer vorbei UKW abgeschaltet.

Oh…
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c_meier
07.11.2025 13:24registriert März 2015
Vielleicht zum Verständnis: Alle Privatradios und SRF mit Ausnahme von Schawinski waren für die Abschaltung von UKW und es gab auch ein festgelegtes Datum für alle (Ende 2026).
SRF hat dann Ende 2024 UKW abgeschaltet in Erwartung, dass die Privatradios 1-2 Jahre später auch abschalten und auch zum sparen.
Da nun politisch ein Beibehalten von UKW gefordert wird, ergibt sich eine neue Situation...
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