Erfolg für Schawinski: UKW soll auf Sendung bleiben
Radio soll auch weiterhin über UKW gesendet werden. Die zuständige Kommission des Ständerats hat sich für eine Verlängerung der Funkkonzessionen ausgesprochen. Geplant ist derzeit eine Abschaltung per Ende 2026. Ab diesem Zeitpunkt sollte das Radioprogramm nur noch per DAB oder Internet empfangbar sein.
Nun sollen mittelfristig statt Dauerrauschen auch weiterhin Nachrichten, Verkehrsmeldungen und flotte Musik per Ultrakurzwelle hörbar sein. Dafür weibelten vor allem die Privatradios und an vorderster Front Roger Schawinski. Der mittlerweile 80-jährige Radiopionier findet, die Digitalisierung des Radios sei gescheitert, eine UKW-Abschaltung wäre ein Fehler und DAB sei ein Trauerspiel.
Schawinski wurde auch von der Kommission geladen. Und dort scheint seine Argumentation verfangen zu haben: Am Ende war der Entscheid mit 5 zu 4 Stimmen bei 2 Enthaltungen aber knapp. Damit die UKW-Frequenzen auch weiterhin betrieben werden können, braucht es wohl noch weitere Lobbying-Ausflüge nach Bern. Der gesamte Ständerat entscheidet voraussichtlich in der kommenden Wintersession darüber. Der Nationalrat hat bereits im Herbst Ja gesagt.
Die SRF-Sender dienen als Negativbeispiel
Während der ehemalige Radio-Pirat Schawinski mit seinem Radio 1 weiterhin per UKW sendet, ist die SRF vorgeprescht und hat per Anfang Jahr die Verbreitung komplett auf Digital umgestellt. Genau das dient der Kommissionsmehrheit nun als negatives Beispiel: «Die Kommission zeigt sich besorgt über die Abnahme der Anzahl Radiohörerinnen und -hörer, nachdem die SRG UKW abgeschaltet hat.» Den Radiosendern und der Bevölkerung solle mehr Zeit eingeräumt werden, um den Wechsel auf digitale Kanäle zu vollziehen.
Mittlerweile denken selbst die Verantwortlichen bei den SRF-Sendern wieder daran, bei einer Verlängerung wieder auf UKW zu senden. «Wir werden die Situation sehr sorgfältig anschauen», sagte SRG-Generaldirektorin Susanne Wille beim Interview mit ihrem eigenen Sender.
Allerdings waren es just die Radios selbst, die mehrheitlich die Umstellung forderten. So sind auch Teile der Branche skeptisch, den Schritt jetzt ein weiteres Mal hinauszuschieben, zumal einige Sender grosse Investitionen in die digitale Technik getätigt haben. Wie lange die Frequenzen verlängert werden sollen, ist unklar. (aargauerzeitung.ch)
