Nach den Wahlen ist vor der Bundesratswahl: Auch in Markus Gillis «Sonntalk» diskutierten die Gäste Ruth Humbel (CVP), Thomas Matter (SVP) und Corrado Pardini (SP) weniger über den Wahlausgang als über den bevorstehenden Kampf um Eveline Widmer-Schlumpfs Bundesratssitz.
Ständeratskandidatin Ruth Humbel bestätigte gleich zu Beginn der Diskussion die Aussage von Parteipräsident Christophe Darbellay, der der SVP in der Sonntagspresse überraschenderweise zwei Sitze zu- und Eveline Widmer-Schlumpf die Unterstützung entsagte.
Das sei keine Kapitulation der Mitte-Parteien, sagte Humbel, sondern habe mit «Realitätssinn» zu tun. «Die SVP hat einen Sitz zu gute.»
Pardini kochte. «Das ist doch keine rechnerische, sondern eine politische Frage», sagte der Berner Nationalrat zu Humbel. «70 Prozent wählten nicht SVP. Ihr gehört zu diesen 70 Prozent.» Für ihn sei es unverständlich, dass die CVP aus Parteikalkül der SVP den Sitz zusage. Pardini: «Darbellay ist eine Wetterfahne. Das ist nicht seriös.»
Pardini schoss auch gegen rechts: Zu Matter sagte er: «Ihr wollt doch nur blockieren!» Matter entgegnete mit einer Drohung: «Wenn wir den zweiten Sitz nicht erhalten, werden wir an den nächsten Wahlen in vier Jahren nochmals zulegen.»
Doch wer soll Widmer-Schlumpf überhaupt den Sitz abjagen? Toni Brunner?
Dazu mussten die Gäste komischerweise auf Geheiss Matters die Augen schliessen und sich Toni Brunner als Bundesrat vorstellen. «Er will ja gar nicht», meinte Humbel. «Er hat gar nicht das Format», sagte Pardini. Sowieso sei es unnötig, über Alternativen zu Eveline Widmer-Schlumpf nachzudenken.
Matter schloss: «Wir haben eine Findungskommission. Unsere Fraktion wird zwei Topkandidaten präsentieren. Ich garantiere, dass das zwei Topkandidaten sein werden.» (dwi)
Dir gefällt diese Story? Dann teile sie bitte auf Facebook. Dankeschön!👍💕🐥