Bundesrat Rösti über die Halbierungs-Initiative und die Zukunft der SRG
Im März 2026 stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über die Halbierungsinitiative ab. Dabei sollen die SRG-Gebühren von 335 auf 200 Franken reduziert werden. Somit würde die Haushaltsabgabe für Radio- und Fernsehsender der SRG sinken.
Medienminister Albert Rösti sass als Parlamentarier im Initiativkomitee der Halbierungsinitiative, weil er der Meinung war, dass sich bei der SRG etwas ändern müsse. Das passiere jetzt. Dies sagt der Bundesrat im Interview mit dem «Tages Anzeiger».
Schweizer Medien auf Social Media
Er sagt, der Medienkonsum sei zentral für eine Meinungsbildung und sei damit ein Fundament der Schweizer Demokratie. Es beschäftige ihn, dass der Altersschnitt der Medienkonsumenten bei über 60 Jahren liege. Es sei dem Medienminister jedoch bewusst, dass viele der Jungen ihre Infos über die sozialen Medien erhalten.
Bundesrat Rösti sagt, dass dies ab einem gewissen Punkt kritisch werde. Nämlich, wenn man sich nur noch über zufällige Beiträge informiere, die einem angezeigt werden. Deshalb sei es wichtig, dass Medien der Schweiz auch auf sozialen Medien vertreten seien.
Veränderungen bei der SRG
Rösti sagt im Interview, dass die Annahme der Halbierungsinitiative drastisch wäre. Bei einer Annahme der Initiative hätte die SRG nur noch etwa 630 Millionen Franken zur Verfügung. Bei einer Ablehnung wären es 1,2 Milliarden jährlich.
Albert Rösti hat als Parlamentarier die Halbierungsinitiative selbst unterschrieben. Er ist überzeugt, dass die SRG etwas ändern müsse.
Als Medienminister habe er ein Gegenprojekt durchgebracht, das Einsparungen von der SRG forderte. So etwa die Senkung der Serafe-Gebüren von 335 auf 300 Franken. Infolgedessen muss die SRG ihre Kosten bis 2029 um 270 Millionen Franken reduzieren.
Der SVP-Bundesrat sagt gegenüber dem Tages Anzeiger, dass er findet, Susanne Wille nehme diesen Auftrag sehr ernst. Sie habe erkannt, dass man nicht nur im Programm sparen könne, sondern dass es auch organisatorische Massnahmen gäbe, die man ergreifen könne.
Für Albert Rösti steht fest, dass sich die SRG in Zukunft noch stärker auf Information, Bildung und Kultur konzentrieren müsse. Unterhaltungs- und Sportformate können seiner Meinung nach auch von privaten Sendern produziert werden.
Die SRG der Zukunft
Das Angebot der SRG in vier Landessprachen sei wichtig für die Schweiz. Doch die SRG solle vielfältig informieren und darauf achten, alle Parteien gleich zu behandeln.
Diese Gleichbehandlung sei entscheidend für öffentliche Diskussionen und die Zukunft der Meinungsbildung. Die SRG müsse sich jedoch auch digital transformieren können, um präsent in sozialen Medien zu sein.
Die Schweiz stimmt am 8. März 2026 über die Halbierungsinitiative ab. Erste Hochrechnungen, basierend auf einer aktuellen Umfrage, zeigen, dass die Initiative knapp angenommen werden könnte. (nib)
