Die Zahl der Asylgesuche in der Schweiz ist erstmals seit fünf Monaten wieder angestiegen. 1885 Menschen ersuchten im Mai hierzulande um Asyl, das sind 137 mehr als im April.
Wegen des wärmeren Wetters flüchten derzeit wieder mehr Menschen über das Mittelmeer nach Italien, was sich wie in den Vorjahren auch auf die Asylzahlen in der Schweiz niederschlägt. Die Zahl der Gesuche wuchs im Mai gegenüber April um acht Prozent an, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Dienstag mitteilte.
Der Anstieg fällt damit geringer aus als vor einem Jahr, als die Asylgesuche im Mai sprunghaft um 60 Prozent auf über 2200 angewachsen waren. Allein von Personen aus Eritrea stammten damals über 800 Gesuche.
Auch dieses Jahr stellen eritreische Staatsangehörige im Mai die grösste Gruppe der Asylsuchenden. 294 von ihnen ersuchten in der Schweiz um Asyl. Zweitwichtigstes Herkunftsland von Asylsuchenden war Somalia mit 235 Gesuchen; dahinter folgen Afghanistan, Nigeria und Sri Lanka.
Anfangs Mai waren zudem die ersten 34 der insgesamt 1500 Flüchtlinge aus Italien eingetroffen, welche die Schweiz im Rahmen des EU-Umsiedlungsprogramms übernimmt. Sie müssen in der Schweiz ein reguläres Asylverfahren durchlaufen. Laut SEM stammen sie vor allem aus Syrien und Eritrea.
Im Mai hat das SEM knapp 2500 Asylgesuche in erster Instanz erledigt. 483 Personen erhielten Asyl, 523 Personen wurden vorläufig aufgenommen. Auf 630 Gesuche trat das SEM nicht ein, da die betroffenen Personen bereits in einem anderen Dublin-Staat ein Asylgesuch gestellt hatten.
Bei 975 Personen hat die Schweiz im Mai einen anderen Dublin-Staat um Übernahme angefragt, 384 Personen konnten in den zuständigen Dublin-Staat überführt werden. Gemäss SEM haben zudem 830 Personen die Schweiz kontrolliert verlassen.
In 291 Fällen wurde die Schweiz im Mai von anderen Dublin-Staaten ersucht, Personen zu übernehmen. 30 Personen wurden der Schweiz überstellt.
(sda)