Der ehemalige Migros-Chef Herbert Bolliger ist in der Nacht auf Donnerstag verstorben. Dies bestätigte eine Sprecherin der Migros gegenüber CH Media . Bolliger wurde 71 Jahre alt und erlag einer langjährigen Krebserkrankung. Der Aargauer prägte die Migros mehrere Jahre lang – er war von 2007 bis 2017 CEO der Detailhandelskette.
Laut der «Luzerner Zeitung» starb Bolliger an Krebs. Er habe die Migros mit viel Herzblut über Jahrzehnte geprägt, hiess es in einem Nachruf im Intranet des Detailhandelskonzerns.
Bolliger trat 1983 in die Migros ein. 2005 wurde der Aargauer zum Präsidenten der Generaldirektion des MGB ernannt und damit Konzernchef des «orangen Riesen». Er leitete den grössten Detailhändler der Schweiz bis Ende 2017.
Während seiner Amtszeit stieg der Umsatz von 20,3 Milliarden auf 27,7 Milliarden Franken. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um knapp 20'000. Ende 2015 beschäftigte die Migros-Gruppe erstmals über 100'000 Personen.
Bolliger machte sich auch für umweltfreundliche Produkte und Prozesse stark. Er trieb die Einführung von Labels wie «Migros Bio» und «M-Check» voran und engagierte sich für die Reduktion des CO2-Fussabdrucks des Unternehmens. Zudem förderte er die kulturellen und sozialen Engagements der Migros und setzte sich für die Förderung von Bildung, Kunst und Sport ein.
Bolliger selber meldete sich nach seinem Abtritt Ende 2017 nur noch ein einziges Mal zum Thema Migros zu Wort: Er engagierte sich 2022 für ein «Nein» in der Alkohol-Abstimmung. Und er befand sich auf der Gewinnerseite. Die Genossenschafter lehnten den Verkauf von Alkohol in den orangen Läden wuchtig ab.
Die Migros gedenkt seiner mit einfühlsamen Worten: «Mit Herbert Bolliger verlieren wir nicht nur einen profunden Kenner des Detailhandels, der die Migros mit viel Herzblut über Jahrzehnte geprägt hat, sondern auch einen Menschen, der mit seiner Bodenständigkeit, seinem feinen Humor und seiner Menschlichkeit viele Herzen berührt hat. Sein unermüdlicher Einsatz für die Werte der Migros und sein Engagement für das Wohl der Gesellschaft bleiben unvergessen», heisst es im Nachruf. (nib/awp/sda)
In die Amtszeit des Aargauers fallen die Übernahme des Discounters Denner, des Modehändlers Schild und von Digitec-Galaxus, der heutigen Nummer Eins im Schweizer Onlinehandel. Zudem stiess der Detailhandelsriese mit der Investition in den Gesundheits- und Fitnessbereich sowie mit dem Verkauf und der Vermietung von Elektrofahrzeugen in ganz neue Geschäftsfelder vor. (nib/awp/sda)
Ich sag nur: Ruhe in Frieden!