Schweiz
Migros

Migros streicht 80 Eigenmarken: Diese Produkte sind betroffen

ARCHIVBILD ZUM UMSATZ DER MIGROS IM GESCHAEFTSJAHR 2021, AM DIENSTAG, 18. JANUAR 2022 - Das Migros Logo beim Ladeneingang, fotografiert am Samstag, 17. Februar 2018, am Flughafen Zuerich. (KEYSTONE/Me ...
Der Migros-Umbau geht beim Regal weiter.Bild: keystone

80 Eigenmarken verschwinden aus dem Migros-Regal – auch M-Budget betroffen

Migros räumt beim Sortiment auf. Von den 250 Eigenmarken wird fast jede dritte aufgegeben – diese zum Beispiel.
29.09.2025, 08:5629.09.2025, 10:51
Benjamin Weinmann / ch media

Der grosse Migros-Umbau geht weiter. Dieses Mal trifft es die Produkte, die tagtäglich bei den Konsumentinnen und Konsumenten im Einkaufskorb landen. Denn die Migros streicht das Sortiment zusammen. Und zwar jenes, für das sie seit ihren Gründungsjahren bekannt ist: die Eigenmarken.

Eine Marke sei dann gut, wenn die Kunden deren Leistungsversprechen glauben und tatsächlich bereit sind, dafür mehr zu bezahlen, sagt Migros-Marketing-Chef Rémy Müller im neusten «Migros-Magazin». Doch diese Regel gelte für die Eigenmarken des orangen Riesen «nicht ganz». Sie stünden für eine gute Leistung zu einem tieferen Preis. Man habe festgestellt, «dass nicht alle Eigenmarken dieses Versprechen gleich gut einlösen». Deshalb habe man begonnen, das Angebot umzubauen: Von rund 250 Eigenmarken werden 80 eingestellt.

Proteinmarke sagt bye-bye

Er sei überzeugt, dass auch die treuesten Migros-Kunden nicht einmal 50 Eigenmarken aufzählen könnten. «Frey, Farmer und Blévita kennen wohl alle, und die bleiben natürlich bestehen. Wer hingegen hat schon einmal von Oh! gehört, unserer High-Protein-Eigenmarke? Wer kauft Hüttenkäse oder ein Shampoo und nimmt dabei die Marke M-Classic wahr? Das braucht es gar nicht.» Neu stehe auf solchen Produkten darum schlicht Migros.

ZU DEN UMSATZZAHLEN 2013 DER MIGROS-GRUPPE STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES THEMENBILD ZUR VERFUEGUNG - Eine Kundin mit einem Einkaufskorb nimmt ein Produkt aus dem Kuehlregal, aufgenommen am 5. Maerz 2013 ...
Jede zusätzliche Marke in Migros-Regalen bedeutet für die Migros mehr Kosten. (Symbolbild)Bild: KEYSTONE

Worum es Migros-Chef Irminger und seinem Marketingchef Müller geht? «Damit sparen wir Geld, das wir lieber in die Qualität des Inhalts investieren.» Jede zusätzliche Marke bedeute Mehrkosten, denn sie müsse gepflegt, beworben und periodisch überarbeitet werden. Das Migros-Logo kenne hingegen jede und jeder.

Einige Produkte sind laut Müller bereits umgestellt, zum Beispiel die Chips aus Linsen und Kichererbsen. Als Nächstes seien die Getränke und die Konserven dran. Noch dieses Jahr stelle man Tausende Produkte um. Vor allem bei länger haltbaren Artikeln würden die bisherigen Verpackungen noch einige Zeit sichtbar bleiben, da sie bereits produziert sind und man keinen unnötigen Abfall produzieren wolle. Bis die letzten alten Verpackungen aus den Regalen verschwunden seien, dürften laut Müller rund zwei Jahre vergehen.

Inhalt und Preis bleiben gleich

Viel gekaufte Produkte, deren neue Verpackung sich stark von der alten unterscheidet, erhalten laut Müller einen entsprechenden Sticker. «Und wir sagen ganz klar: Es handelt sich um einen Verpackungswechsel, der Inhalt bleibt unverändert, ebenso der Preis.»

Fragt sich, wie es für die Billig-Eigenmarke M-Budget weitergeht. Denn auch viele Produkte aus dieser Reihe werden in die neue Migros-Marke übergeführt, obwohl M-Budget für viele Kundinnen und Kunden Kult ist. Für Müller ist das offenbar kein Problem. Die flüssige Handseife sei für ihn ein gutes Beispiel: «Kaum jemand würde diese kaufen und zu Hause im Bad aufstellen, denn die Verpackung signalisiert: Da macht jemand Kompromisse.» Das Gleiche gelte für die Mayonnaise oder die Pommes Chips.

Insgesamt wolle man den Einkauf vereinfachen durch bessere Orientierung am Regal und mehr Klarheit bei den Verpackungen. Parallel überarbeite man derzeit das Sortiment und trenne sich von zahlreichen Doubletten, sagt Müller. (aargauerzeitung.ch)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Kritik an Masthühner-Zucht: Produzenten nehmen Konsument:innen in die Pflicht
1 / 4
Kritik an Masthühner-Zucht: Produzenten nehmen Konsument:innen in die Pflicht
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So eine Migros-Filiale hast du (vermutlich) noch nie gesehen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
189 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Hexentanz
29.09.2025 10:07registriert November 2014
Naja der Artikel ist etwas irreführend, nicht? Die Migros streicht nicht die Artikel, sondern die Brandings werden auf ein einheitliches Branding vereinheitlicht. Dann steht halt anstelle Oh! oder M-Classic Hüttenkäse einfach MIGROS drauf? Oder hab ich das falsch interpretiert?

Wenns einfacher wird da weniger unterschiedliche Werbungen gemacht werden müssen, dann ist das doch gut so.
3104
Melden
Zum Kommentar
avatar
Bärner728
29.09.2025 10:04registriert Juni 2020
Grundsätzlich finde ich das gut. Es braucht keine 100 verschiedenen Marken, mir ist der Inhalt wichtig, nicht der Name. Nur bei M-Budget sehe ich das anders, das ist eine Kult-Marke und viele, nicht alle, Produkte sind wirklich gut. Für mich heisst das nicht "Da macht jemand Kompromisse", sondern "Ich bin doch nicht blöd".
1788
Melden
Zum Kommentar
avatar
Rikki-Tiki-Tavi
29.09.2025 09:35registriert April 2020
Es geht doch nichts über eine klare Strategie, nicht wahr, Migros? Ist eigentlich schon noch robust, "Migros", dass es auch bei derartigen Leuchten im Management so lange dauert, bis der ganze Konzern runtergewirtschaftet ist.
10723
Melden
Zum Kommentar
189
Diese fünf Drohnen-Systeme hat die Schweizer Armee bereits im Arsenal
Drohnen über halb Europa – zuletzt über dem Flughafen München: Die Besorgnis ist gross. Die Schweizer Armee lässt nun in Eile Systeme für Abwehr- und Angriffsdrohnen entwickeln.
Polen, Dänemark, Norwegen und Deutschland: In halb Europa gibt es Drohnenalarm. In der Nacht auf Freitag wurden bis zu sechs mehrflügelige Drohnen von einem Meter Durchmesser über dem Flughafen von München gesichtet. 32 Flüge mussten verschoben werden. 3000 Passagiere übernachteten in Feldbetten oder Hotels. In der Nacht auf Samstag kam es zu einem erneuten Vorfall.
Zur Story