Trump trollt die Demokraten mit KI-Videos – jetzt schlägt Colbert zurück
In den vergangenen Tagen hat sich US-Präsident Donald Trump mehrmals mit rassistischen KI-Videos über demokratische Politiker lustig gemacht. Von Journalisten darauf angesprochen, sagte sein Vize J.D. Vance, dass er das Ganze lustig finde und dass Trump «nur scherze» und sie «eine gute Zeit» hätten.
Vance fügte an, die Sombrero-Memes würden sofort aufhören, wenn die Demokraten einlenken würden. Er spielte damit auf den Shutdown an, in dem sich die US-Regierung aktuell befindet – und implizierte, dass die Demokraten daran Schuld sind.
Stephen Colbert trifft wunden Punkt
In seiner Sendung vom Donnerstag ging der Late-Night-Moderator Stephen Colbert auf die erpressungsähnliche Aussage von Vance ein.
Deshalb habe man eine eigene, lustige Animation gemacht, die gute Laune mache und auf etwas basiere, das nicht real sei, um zu helfen, den Shutdown zu beenden. Dann liess Colbert folgenden Clip laufen und meinte nur, das Publikum solle es «geniessen»:
Auch Colbert machte in der Folge ein Angebot an die Adresse von Vance. Wenn dieser als Vizepräsident zurücktrete, höre er auf, dieses Video bei jeder Gelegenheit abzuspielen.
Colberts Show wurde im Juli überraschend abgesetzt. Die aktuelle Staffel läuft noch bis im Mai 2026. Der mehrfach preisgekrönte Comedian war schon immer ein Kritiker von Donald Trump. Seit der Absetzung scheint er den US-Präsidenten und dessen aktuelle Regierung aber noch ungehemmter als zuvor anzuklagen und hochzunehmen.
Was es mit dem Video auf sich hat
Das Video der «Late Show» bezieht sich auf eine Geschichte, die sich letztes Jahr wie ein Lauffeuer in den sozialen Medien verbreitet hatte. Alles geht zurück auf einen X-Beitrag des Nutzers @rickrudescalves (der Account wurde später gelöscht), der am 15. Juli 2024 geschrieben hatte: «Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber er könnte der erste Vizepräsidentschaftskandidat sein, der in einem ‹New York Times›-Bestseller zugegeben hat, einen umgestülpten Latexhandschuh, der zwischen zwei Sofakissen gesteckt hat, gefickt zu haben.» Der Beitrag implizierte, dass Vance in seiner Autobiografie «Hillbilly-Elegie» eine solche Tat geschildert hatte.
Auch hier wurde Vance schon als «Couch Fucker» bezeichnet:
Die Geschichte wurde von The Associated Press (AP) in einem Faktencheck mit dem Titel «Nein, J.D. Vance hatte keinen Sex mit einer Couch» widerlegt. Der Artikel wurde jedoch zurückgezogen, was wiederum zu einer Flut von Memes in den sozialen Medien führte. In einer Stellungnahme schrieb AP, der Artikel habe nicht den üblichen Redaktionsprozess durchlaufen und im Titel eine definitive Behauptung aufgestellt, die so nie endgültig belegt werden könne.
Daten von Google Trends zeigen, dass in der letzten Juliwoche 2024 die Suchanfragen nach «JD Vance Couch» die Suchanfragen nach «Trump Shooting» weit übertroffen haben. (lzo)