Während dreieinhalb Minuten rechnet Amko mit Exponenten der Schweizerischen Volkspartei (SVP) ab. Er wünscht im YouTube-Video, das bereits im Mai erschienen ist, beispielsweise Lukas Reimann einen «positiven Aidstest» und möchte Anian Liebrand, den ehemaligen Präsidenten der Jungen SVP, «ans Schweizer Kreuz» nageln.
Der Höhepunkt der Pietätlosigkeit: Amko droht gegen Ende des Videos, dass er sich mit einem Aktenkoffer voller Sprengstoff auf den Weg mache. Die Politiker werden dann «weg vom Fenster sein». Und zum Schluss sagt er in die Kamera: «Bin Laden Rest in Peace.»
Amko drohen drei Jahre Haft. Hat sich der Rapper wegen des Textes strafbar gemacht? «Ja», findet Internet-Rechtsexperte Martin Steiger. Er erklärt gegenüber 20 Minuten: «Der Rapper begeht Persönlichkeits- und Ehrverletzungen, droht, fordert öffentlich zu Verbrechen auf und äussert sich menschenverachtend.»
Wenn es zu einer Anzeige kommt, droht Amko eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von maximal drei Jahren.
Die SVP-Exponenten reagieren unterschiedlich auf den Videoclip. Anian Liebrand leitete das Video an seinen Anwalt weiter. Lukas Reimann hingegen unternimmt vorläufig nichts. Er sagt zu «20 Minuten»: «Solange das Video nicht gross beachtet wird und ich keine Auswirkungen spüre, verzichte ich darauf.»
Der Staatsanwaltschaft Luzern war das Video bisher nicht bekannt. Laut dem Sprecher liegen keine Kenntnisse über Anzeigen Betroffener vor. (aargauerzeitung.ch)