Der Schweizerische Nationalfonds soll die Endometriose-Forschung verstärken. Das fordert der Nationalrat mit einer Motion. Unter anderem sollen die finanziellen Folgen der Unterleibserkrankung bei Frauen auf die Krankenkassen und die Gesellschaft untersucht werden.
Die grosse Kammer hat am Mittwoch einen entsprechenden Vorstoss von Mitte-Nationalrat Benjamin Roduit (VS) mit 106 zu 76 Stimmen bei 9 Enthaltungen angenommen. Dieser geht nun an den Ständerat.
Laut dem Motionär ist eine von zehn Frauen von Endometriose betroffen. Für viele Spezialistinnen und Spezialisten explodiere die Anzahl Fälle seit einigen Jahren buchstäblich.
Roduit begründete seine Motion damit, dass die Früherkennung der Endometriose laut Experten noch in den Kinderschuhen stecke. Dabei wäre eine rasche Diagnose wichtig, um die Krankheit zu stoppen und die Fruchtbarkeit und eine Lebensqualität für die Patientinnen zu erhalten oder wiederzuerlangen. Für die Entwicklung der dafür notwendigen Instrumente bedürfe es umfangreicher Forschung.
Forschungsminister Guy Parmelin beantragte im Namen des Bundesrats die Ablehnung der Motion. Er verwies darauf, dass der Nationalfonds bereits einzelne Forschungsprojekte zur Endometriose oder damit verwandten Themen fördere. Forschende hätten jederzeit die Möglichkeit, weitere Mittel für die Durchführung wissenschaftlicher Projekte zu beantragen. Er erachte es nicht als sinnvoll, das Forschungsthema der Endometriose politisch vorzugeben.
Bereits im Frühjahr hatte das Parlament Verbesserungen bei der gezielten Förderung von Forschung zu spezifischen Frauenkrankheiten und deren Behandlung gefordert. Der Bundesrat erhielt den Auftrag, frauenspezifische Krankheiten und Beschwerden gezielter erforschen zu lassen und für Qualität bei der Behandlung dieser Krankheiten sorgen. (sda)
Es betrifft ja nicht wenige einzelne Personen, wenn ca. jede 10. Frau betroffen ist!
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Forschende hätten jederzeit die Möglichkeit, weitere Mittel für die Durchführung wissenschaftlicher Projekte zu beantragen.
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....beantragen heisst nicht automatisch bekommen.