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Selenskyj spricht per Video zum eidgenössischen Parlament

Selenskyj spricht per Video zum eidgenössischen Parlament

05.06.2023, 16:17
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Blick von der Zuschauertribuene in den Saal, an der Wintersession der Eidgenoessischen Raete, am Dienstag, 30. November 2021 im Nationalrat in Bern. Am Ende der ersten Sessionswoche werden aufgrund de ...
Hier soll Selenskyj sprechen.Bild: keystone

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj richtet sich am 15. Juni in einer Videoschaltung ans eidgenössische Parlament. Die Übertragung erfolgt ab 14.00 Uhr im Nationalratssaal, wie die Parlamentsdienste am Montag mitteilten.

Die Ansprache vor der Vereinigten Bundesversammlung geht auf einen Beschluss der Ratsbüros der beiden Kammern vom 5. Mai zurück. Wie die Büros damals festhielten, sollte die Rede während der laufenden Sommersession stattfinden. Modalitäten und Zeitpunkt waren zunächst offen.

Die Idee stammt von der ukrainischen Regierung selbst. Die ukrainische Botschaft stellte das entsprechende Gesuch. Die für den 15. Juni geplante Rede Selenskyjs vor der Bundesversammlung stiess nach dem Bekanntwerden auf Kritik der SVP.

Deren Fraktionspräsident und Nationalrat Thomas Aeschi (ZG) stellte beim Ratsbüro den Antrag auf Ablehnung des Gesuchs. Die Ukraine versuche, Einfluss auf Parlamentsentscheide zu nehmen.

Bereits an Friedensdemo gerichtet

Die in den Nationalratssaal übertragene Rede von Selenskyj ist nicht die erste Ansprache des ukrainischen Präsidenten in der Schweiz seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen sein Land.

epa10667204 Ukrainian President Volodymyr Zelensky (L) and Swiss Federal President Alain Berset (R) shake hands during a bilateral meeting at the European Political Community (EPC) Summit at the Mimi  ...
Selenskyj und Berset trafen sich letzte Woche in MoldauBild: keystone

Bereits im März 2022 - kurz nach dem Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffs - richtete Selenskyj sich per Video an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Friedensdemonstration auf dem Bundesplatz in Bern. Dabei wurde er von Aussenminister Ignazio Cassis als «Freund» begrüsst.

National- und Ständerat hatten den russischen Angriffskrieg klar verurteilt. Die Ratsbüros begründeten ihr grünes Licht mit diesen Erklärungen. Videoansprachen gehören zum aussenpolitischen Repertoire Kiews. Selenskyj hielt entsprechende Reden bereits vor dem US-Kongress, dem britischen Ober- und Unterhaus sowie verschiedenen Parlamenten von EU-Staaten. (aeg/sda)

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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Walter Sahli
05.06.2023 16:24registriert März 2014
Aus Transparenzgründen würde ich es begrüssen, wenn die SVP bekanntgeben würde, welcher ihrer zahlreichen Lobbyisten ihr gesagt hat, dass Selenskyj Einfluss auf das Parlament nehmen möchte.
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ingmarbergman
05.06.2023 17:09registriert August 2017
Natürlich will Selensky Einfluss nehmen. Eine für eine freie Demokratie kämpfende Nation möchte die Unterstützung einer anderen Demokratie.
Wir sollten uns eher fragen, wo die SVP falsch abgebogen ist, damit sie sich nicht mehr zu unseren eidgenössisch-demokratischen Werten bekennt, sondern lieber Autokraten wie Putin und Xi unterstützt.
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P. Etter
05.06.2023 16:39registriert Dezember 2021
Würde ja auch einige der Vorstösse der SVP torpedieren. Schon klar lässt man Gegner nicht zu Wort kommen. Sounds like Demokratie nach Köppel-Art. Was sich dann notabene auch in dessen Zeitung widerspiegelt.
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