Schweissgebadet aufwachen, den Sitz im Bus voll schwitzen oder mit dem klatschnassen Rücken durch die Strassen laufen – das Einzige, das bei diesem Leiden hilft, ist der Gedanke an den Sprung ins kühle Nass. Obwohl das Baden in diesen Heissen Tagen eine Selbstverständlichkeit ist, sollten wir es ernster nehmen, als wir denken. Im vergangenen Jahr sind 37 Menschen in der Schweiz ertrunken. «Wir wollen vor allem in die Prävention investieren.», sagt Philipp Binaghi Sprecher der Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG). Deshalb hat sie eine Kampagne lanciert, die Geschichten von Menschen, die im Wasser knapp dem Tod entgangen sind erzählt und Regeln zum Verhalten in Flüssen und Seen vermittelt. Diese fünf Dinge musst du dir auf jeden Fall merken:
Zwar gehört dieser Punkt nicht zu den Regeln der SLRG, ist aber gerade sehr aktuell. Die meisten Flüsse reissen momentan wegen des hohen Wasserpegels besonders stark. An der Aare werden 259 Kubikmeter pro Sekunde gemessen. Ab 360 Kubikmeter gilt gemäss Bundesamt für Umwelt die erste Gefahrenstufe. «Normalerweise beträgt der Wert im Sommer etwa 180», sagt Binaghi. Es sei zwar keine Hochwassergefahr, der Messwert sei im Moment bei den Flüssen jedoch erheblich höher. «Wir empfehlen deshalb, auf das Baden im Fluss zu verzichten, bis die Werte wieder tiefer sind und stattdessen im See zu baden.»
Obwohl ein Rückwärts-Salto oder Kopfsprung cool wirken, sind sie in Wahrheit nicht ohne Risiko. Der Unterschied zwischen Luft- und Wassertemperatur beträgt in diesen Tagen je nach Ort und Gewässer bis zu 20 Grad. Dementsprechend gewöhnt sich der Körper an die hohe Aussentemperatur. «Springt man ins kalte Wasser, ist das eine enorme Belastung für den Körper, es kommt zu einem Schockzustand», erklärt Binaghi. Der Körper müsse sich aufwärmen und pumpe das Blut in die Körpermitte zu den überlebenswichtigen Organen. Ausserdem kann es sein, dass sich die Muskeln verkrampfen. «Dann kann das Blut nicht mehr genug schnell zirkulieren und im schlimmsten Fall wird man ohnmächtig». Deshalb lautet die Devise des SRLG: Langsam in das Wasser einsteigen und sich benetzen.
Bist du schon einmal nach dem Essen direkt joggen gegangen? Wohl kaum. Und wenn, dann war es vermutlich sehr unangenehm. Dasselbe gilt fürs Schwimmen nach dem Essen. «Der Körper braucht Energie fürs Verdauen, dadurch wird man müde.», sagt Binaghi. Doch auch ein leerer Magen kann einem beim Baden zum Verhängnis werden. Ist der Blutzuckerspiegel zu tief, alarmiert das Gehirn und der sogenannte Hungerast tritt ein: Der Körper beginnt zu zittern, Schweissausbruch und dir wird schwindlig. So will dich er dich zum Abbruch zwingen. Merken wir uns: Essen, warten, baden.
Noch gilt für (Gummi-)Boot-Fahrende eine Promille-Grenze von 0.5. Doch Anfang 2020 wird dieses Gesetz aufgehoben. «Das erfreut uns nicht. Wir finden, dass dieser Entscheid ein falsches Bild auslöst.», sagt Philipp Binaghi von der SLRG. Unter Alkohol- oder Drogeneinfluss sei man nicht gleich fähig, auf die Gefahren zu reagieren. Für die SLRG sei klar: Kein Alkohol- und Drogenkonsum im Zusammenhang mit baden.
Auch wenn ihr euch sooo lieb habt, die Boote bleiben getrennt. Im Fluss hat es zahlreiche Hindernisse wie Brückenpfeiler oder Steine. «Es besteht die Gefahr, dass man hängen bleibt. Ist man zusammengebunden, kann man schlecht manövrieren. Bleibt man hängen, kann einem die Strömung unter Wasser drücken.», sagt Binaghi. Tipp: Haltet Hände oder Füsse und lasst euch wenn's brenzlig wird wieder los.
Euer Rat suggeriert, dass es nur jetzt wirklich gefährlich ist und normalerweise nicht. Bitte umformulieren...
Durfte während meines Aufenthalts im SPZ Nottwil zwei Leute (jetzt Freunde) kennenlernen die deshalb eine Querschnittslähmung haben.
SPRINGT BITTE NIE KOPF VORAN INS WASSER