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Linke Parteien fordern den Erhalt von Bargeld im Zürcher ÖV

Linke Parteien fordern den Erhalt von Bargeld im Zürcher ÖV

17.12.2025, 11:0217.12.2025, 11:08

Mehrere Zürcher Parteien wollen verhindern, dass der Zürcher Verkehrsverbund ZVV bald nur noch bargeldlos genutzt werden kann. Vor allem Kinder, ältere Personen und Touristen seien auf das Bezahlen mit Bargeld angewiesen.

Ein Tram am Hauptbahnhof in Zuerich am ersten Werktag nach dem Fahrplanwechsel, am Montag, 15. Dezember 2025 in Zuerich. Fuer die Verkehrsbetriebe VBZ ist es der "groesste Fahrplanwechsel der Ges ...
Der Billett-kauf durch Bargeld soll durch den Vorstoss erhalten bleiben. (Symbolbild)Bild: keystone

Die Diskussion ums Bargeld im Raum Zürich erreicht nun auch den Öffentlichen Verkehr. AL, SP, EVP und Grüne fürchten, dass künftig nicht mehr alle Bevölkerungsgruppen den ÖV nutzen können, insbesondere Kinder, Seniorinnen und Senioren oder Touristen.

Die Parteien reichten deshalb ein Postulat ein, mit dem sie vom Regierungsrat wissen wollen, wie er auch in Zukunft eine «unkomplizierte Benutzung» des Zürcher ÖV sicherstellen könne.

Billettverkauf am Kiosk

Die Regierung solle auch evaluieren, ob ein Vertrieb über alternative, analoge Vertriebswege möglich sei. Denkbar sei etwa der Billettverkauf in Kiosken, wie dies auch im Ausland gemacht werde.

ARCHIV - Passanten gehen am 16. Mai 2008 an einer Kiosk-Filiale im Hauptbahnhof in Zuerich, Schweiz, vorbei. Die k kiosk-Kette, welche mit ueber 1000 Filialen die Mehrheit der Kioske in der Schweiz be ...
Vielleicht kann man so in Zukunft ein ÖV-Billett am Kiosk kaufen. (Symbolbild)Bild: KEYSTONE

Einer der Auslöser für den Vorstoss ist die Ankündigung der Branchenorganisation Alliance SwissPass, dass die ÖV-Branche nach 2025 keine Pflicht mehr hat, papierene Mehrfahrtenkarten anzubieten respektive die orangen Entwerter-Geräte aufzustellen.

Der ZVV kündigte zwar bereits an, dass die papierenen Mehrfahrtenkarten «bis auf Weiteres» im Sortiment bleiben. So sollen insbesondere Senioren ohne Handy und Kinder ohne Debitkarten weiterhin den Zürcher ÖV nutzen können. Für die linken Parteien ist jedoch klar, dass «die Reise in Zukunft weiter Richtung Digitalisierung geht».

Telefonverkauf «viel zu aufwändig»

Bereits seit dem Fahrplanwechsel 2024 können in den Bussen keine Billette beim Chauffeur mehr gelöst werden. Als Ersatz lancierte der ZVV deshalb einen Telefonverkauf.

HANDOUT - Die Verkehrsbetriebe Zuerich (VBZ) testen waehrend der kommenden vier Monate einen zwoelf Meter langen, batteriebetriebenen Elektrobus. Die Erkenntnisse aus dem Probebetrieb bilden die Grund ...
Der Fahrplanwechsel der ZVV erfolgte am Montag, dem 15. Dezember.Bild: VBZ

Dieser überzeugt nach Ansicht der Parteien aber nicht. Das sei viel zu aufwändig. Ein rasches Lösen eines Billetts an einer Busstation sei so nicht möglich. Zudem setze auch der Telefonverkauf den Besitz eines Swisspasses voraus. Der Regierungsrat wird sich nun in den kommenden Wochen zu den Forderungen der Parteien äussern. Danach kommt das Postulat in den Kantonsrat.

Kunsthaus gab «Cashless»-Strategie wieder auf

Das Thema Bargeld wurde in den vergangenen Wochen schon mehrfach Thema für die Politik. Nachdem das Kunsthaus Zürich und der Weihnachtsmarkt im Zürcher HB auf «Cashless» setzten, sorgte dies vielerorts für rote Köpfe. Beide Betriebe krebsten daraufhin zurück und gaben ihre Bargeldlos-Strategie wieder auf.

Im Stadtzürcher Gemeinderat gingen danach zwei Vorstösse von AL und SVP zum Thema Bargeld ein. Die AL fordert, dass städtische Betriebe und solche auf öffentlichem Grund weiterhin auch Bargeld akzeptieren sollen. Die SVP fordert dies immerhin für staatliche Einrichtungen. Die Antwort des Zürcher Stadtrates liegt noch nicht vor. (sda)

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