Den Äscher braucht man mittlerweile nicht mehr vorzustellen. Das Berggasthaus, das spektakulär an einem überhängenden Fels klebt, ist weltberühmt. Dieses Jahr besuchte es unter anderem unser Tennisstar Roger Federer.
Jetzt ist der von National Geographic zum schönsten Ort der Welt erkorene Platz wieder in den Schlagzeilen. Eher negativ. Dass im Restaurant eine zusätzliche Gabel zwei Franken kostet, erhitzt die Gemüter. Eine Familie mit zwei Kindern bestellte für alle zusammen drei Teller Rösti – «weil die Kinder oft nicht ausessen, fragten wir nach einer zusätzliche Gabel», sagt die Mutter zu FM1Today. Als ihr jemand vom Personal mitteilte, eine Extra-Gabel koste zwei Franken, verzichtete sie darauf und ass die Rösti mit dem Kaffeelöffel.
Bernhard Knechtle, Wirt des Äschers, rechtfertigt den Aufschlag gegenüber dem Portal folgendermassen: «Für die zwei Franken gibt es dafür ein gesamtes Gedeck, inklusive Teller.» Niemand könne gratis abwaschen. Auch Zuhause koste das Wasser. Und im Gegensatz zu dem meisten Schweizer Haushalten komme das Wasser auf dem Äscher «nicht einfach so aus dem Hahnen».
Es muss aufwändig beschafft werden. Regne es lange nicht, werde das Wasser knapp. Brigitte Meier von Gastro Suisse sagt zu watson: «Was ein Wirt wofür verlangt ist Sache jedes einzelnen Unternehmers.» Linus Thalmann von Gastro St.Gallen meint ergänzend, der Äscher-Wirt habe für die zwei Franken bestimmt seine Gründe. Weil im Berggasthaus Wasserknappheit herrsche, sei der Preisaufschlag legitim.
Es scheint also nicht an der wachsenden Berühmtheit und der steigenden Anzahl Touristen zu liegen, dass der Äscher diese ungewöhnlichen Zusatzkosten verlangt. Allerdings gibt es auf Portalen wie Trip Advisor, nebst vielen positiven Kommentaren, eine bemerkenswerte Anzahl Bewertungen, die von schlechtem Service sprechen. Von «unglaublicher Arroganz» ist die Rede, von «zu wenig Platz auf der Terrasse» und von «unfreundlichem Personal».
Äscher-Wirt Knechtle wird die zwei Franken für das zusätzliche Besteck auch in Zukunft verlangen. Er versuche immer alles zu geben, allen Recht machen könne man es aber nie. (feb)