In Zürich gibt es derzeit 135 Kinder, die von ihren Müttern und Vätern nicht mehr ausreichend betreut werden (können). Zum Glück gibt es Mitmenschen, die Verantwortung für diese Kinder übernehmen: Nicht nur Paare können Pflegeeltern werden, sondern auch Unverheiratete oder Alleinstehende.
Migrationshintergrund oder eine gleichgeschlechtliche Beziehung sind kein Hindernis, wenn man sich um kleine, hilfsbedürftige Schweizer kümmern will. Auf genau diese Gruppen der Gesellschaft zielt eine neue Kampagne der Sozialen Dienste der Stadt Zürich ab. Plakate und zwei Werbespots zeigen einerseits zwei Frauen, die sich um einen Jungen und ein Mädchen kümmern, andererseits ist ein binationales Paar mit einem Kind zu sehen.
«Uns geht es darum, dass das Kind im Vordergrund steht», erklärt Jennifer Zimmermann von der Kommunikation der Sozialen Dienste auf Nachfrage von watson. «Je mehr Menschen wir ansprechen, desto grösser ist der Pool, aus dem wir nachher eine Familie auswählen können, in die das Kind auch passt. Das ist für uns das Wichtigste: Wo diese Eltern herkommen oder welche partnerschaftlichen Präferenzen sie haben, spielt keine Rolle.»
Der Tenor: Pflegefamilien dürfen und sollen so vielfältig sein wie die unterschiedlichen Formen, die menschliches Zusammenleben heute annehmen kann. Bis jetzt haben die Sozialen Dienste «sehr wenige Erfahrungen» mit derlei Pflegefamilien gemacht. Vergleichbare Projekte im Ausland seien aber positiv gewesen und hätten die Zürcher ermutigt, so Zimmermann.
Die Aktion «Kindern ein zweites Zuhause geben» hat Ende Oktober begonnen: Die Werbespots werden vier Wochen lang in ausgewählten Zürcher Kinos gezeigt. Ein Paar habe sich bereits auf die Kampagne hin bei der Stadt gemeldet. Die Frau und der Mann hätten zuvor bereits über das Thema nachgedacht, den letzten Ausschlag gaben laut den Behörden die Kinospots.
Mehr Informationen zu Pflegefamilien in Zürich wie auch zu Adoptionen finden Sie hier.