In Lausanne sind schätzungsweise 2000 Menschen am Dienstagabend auf die Strasse gegangen und haben gegen das Covid-Zertifikat demonstriert. Initiiert wurde der unbewilligte Protest von Studierenden, die sich gegen die Zertifikatspflicht an Hochschulen wehren.
Die Demonstranten versammelten sich gegen 18.00 Uhr im Norden der Stadt. Sie hielten Plakate in die Höhe, auf denen sie etwa den «Pass der Schande» anprangerten und den Rücktritt von Gesundheitsminister Alain Berset forderten. Aus den Reihen der Demonstrierenden wurde ein «gleicher Zugang zur Bildung für alle» sowie das Ende der «Stigmatisierung» etwa von Ungeimpften gefordert.
Die Kundgebung zog anschliessend durch die Innenstadt, wo die Menge «Liberté, liberté, liberté!» (auf Deutsch: Freiheit, Freiheit, Freiheit) skandierte und sich gegen 19.30 Uhr auflöste, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Die Demonstration verlief ohne grössere Zwischenfälle und wurde von Polizeibeamten begleitet.
Die Demo wurde anlässlich des Beginns des neuen akademischen Jahres in der Waadt am Dienstag organisiert. Der Start ins Herbstsemester verlief auf dem Campus der Universität Lausanne und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) laut deren Angaben weitgehend reibungslos und in guter Atmosphäre.
Die meisten Studierenden würden über ein Covid-Zertifikat verfügen und würden es vorziehen, sich kontrollieren zu lassen anstatt zu Hause zu bleiben, sagte der Vizerektor der Uni Lausanne, Benoît Frund, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Schliesslich würden die Studierenden wieder normale Bedingungen vorfinden nach Monaten des Distanzunterrichts. Für die Zertifikats-Kontrollen auf dem Gelände engagierte die Uni gegen 40 Personen. (sda)