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Amherd findet Angriffe gegen ihre Person im russischen TV «daneben»

Amherd findet Angriffe gegen ihre Person im russischen TV «daneben»

10.06.2024, 19:2310.06.2024, 19:48
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Bundespräsidentin Viola Amherd hat in einem Interview diffamierende Aussagen im russischen TV gegen ihre Person als «daneben» bezeichnet. «Die Vorwürfe sind so daneben, dass es offensichtlich ist, dass es um Desinformation geht.»

«Ich habe das zur Kenntnis genommen und das so sein lassen», sagte die Walliser Mitte-Bundesrätin in einem Interview mit dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) vom Montag. Weiter sagte die 62-Jährige auf eine entsprechende Frage, dass es danach aussehe, dass der russische Präsident Wladimir Putin die von der Schweiz organisierte Ukraine-Konferenz auf dem Bürgenstock NW ernst nehme.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) schlug vor, wegen der Attacken auf Amherd den russischen Botschafter in Bern einzubestellen. Das sei diplomatische Routine, sagte Departementsvorsteher Ignazio Cassis dem Westschweizer Radio und Fernsehen RTS.

Amherd habe aber argumentiert, dass die russischen Angriffe so absurd und so lächerlich seien, dass sie dadurch ihre Aggressivität verloren hätten.

«Babymörderin» und «Satanistin»

Die Schweizer Bundespräsidentin war im russischen Fernsehen jüngst in einer Diskussionsendung massiv verunglimpft worden. Sie sei luxussüchtig und nicht besonders attraktiv, hiess es da. Sie wurde als «Babymörderin» und «Satanistin» beschimpft. Der Bund äusserte sich bislang nicht dazu. Auch nicht dazu, ob eine diplomatische Antwort erfolgte.

Zur zweitägigen Ukraine-Konferenz, die am Samstag auf dem Bürgenstock beginnt, sind auch russische Medien eingeladen. «Wir haben in unserem Land Meinungsäusserungs- und Pressefreiheit», sagte Amherd. «Es ist wichtig, dass sich russische Medien vor Ort ein Bild machen können.»

Das von der Schweiz auf Bitte der Ukraine geplante Treffen auf dem Bürgenstock soll einen Anstoss für einen Friedensprozess im von Russland begonnenen Krieg in der Ukraine liefern. Russland ist nicht eingeladen und hätte auch nicht teilgenommen. Konkret soll der Gipfel mit gut 40 angemeldeten Staats- und Regierungschefs mehr internationale Unterstützung für die angegriffene Ukraine mobilisieren und die Voraussetzungen für einen späteren Friedensgipfel unter Beteiligung Russlands schaffen. (hkl/sda)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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eightball
10.06.2024 19:52registriert September 2016
Eine angemessene Protestnote wäre beispielsweise die Ausweisung der Hälfte des russischen Botschaftspersonals. Vorteilhafterweise diejenigen, welche bloss Agentenfunktion haben. Falls nicht klar wie; Fragen Sie die Nordeuropäer!
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So en Ueli
10.06.2024 21:24registriert Januar 2014
Die Russen tun, was sie am besten können. Menschen diffamieren, ihre Existenz absprechen und töten. Von den Orks ist ja auch nichts anderes zu erwarten. Die schmeissen sich ja gegenseitig aus den Fenstern ihrer Potemkin-Hochhäuser. Und ja, die Nichtreaktion unserer BR ist genau das, was man mit Putin tun soll. Ihm keine Sekunde Aufmerksamkeit schenken. Das mag er nicht so. Ist halt wie bei Kindergärtnern. Allerdings hätte ich gegen eine Ausweisung des gesamten russischen Diplomaten Personals nichts dagegen.
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Haarspalter
10.06.2024 21:07registriert Oktober 2020
Amherd macht es genau richtig:

Nichts bringt Putin mehr zur Weissglut, als ihn und seine Provokationen schulterzuckend zu ignorieren.
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