Schweiz
SBB

Gegen das Schwarzfahrer-Register regt sich Widerstand

Referendum ergriffen
Referendum ergriffen

Gegen das Schwarzfahrer-Register regt sich Widerstand

11.11.2014, 17:0112.11.2014, 18:00

Gegen das vom Parlament beschlossene zentrale Schwarzfahrer-Register hat eine Einzelperson das Referendum ergriffen – allerdings ohne Unterstützung durch Parteien oder Verbände.

Das Referendum lanciert hat der Zürcher Dietrich Weidmann. Er bestätigte auf Anfrage eine entsprechende Meldung des Onlineportals blick.ch. Unterstützt wird er unter anderem von Marc Wäckerlin von der Piratenpartei.

Das Parlament hatte sich in der Herbstsession auf eine schärfere Vorgehensweise gegen Schwarzfahrer geeinigt. Künftig soll der Branchenverband der Transportunternehmen ein zentrales Schwarzfahrer-Register betreiben können. Dadurch sollen Wiederholungstäter einfacher zur Kasse gebeten werden können.

Die registrierten Daten müssen nach zwei Jahren gelöscht werden, wenn die betroffene Person die Zuschläge bezahlt hat und während dieser Zeit nicht mehr ohne gültigen Fahrausweis erwischt worden ist.

Aus Sicht des von Weidmann initiierten Referendumskomitees «Nein zur Kriminalisierung vermeintlicher Schwarzfahrer» geht dies zu weit. ÖV-Nutzer, die aus Versehen oder Unwissenheit ein falsches Billett lösten, könnten damit kriminalisiert werden, kritisiert Weidmann.

Auch sei das Kosten-Nutzen-Verhältnis eines solchen Registers schlecht, sagte Weidmann. Zudem stört er sich auch an der «Datensammelwut».

Die Referendumsfrist läuft am 15. Januar ab. Ob er bis dann die nötigen 50'000 Unterschriften sammeln könne, sei noch unklar, sagte Weidmann. Der Anfang sei harzig gelaufen. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Nach Rassismus-Eklat: Lausanner Polizeichef kündigt frühzeitigen Abgang an
Der Kommandant der Stadtpolizei Lausanne, Olivier Botteron, will per 1. Juli 2026 frühzeitig in den Ruhestand treten. Diese Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund wiederholter Skandale und anstehender Reformen.
Zur Story