Der Kunde solle nicht mitbekommen, was «wir hier machen», sagte SBB-CEO Andreas Meyer, als er am Donnerstagvormittag in Bern das «RailFit» vorstellte. Stark zu spüren bekommen aber die Angestellten das Sparprogramm: 1400 Stellen wollen die SBB bis 2020 streichen – in der Administration, in der Verwaltung und im Betrieb. Zudem sollen die Löhne um 0,8 Prozent gesenkt werden.
Der Protest kam postwendend: Die SP twitterte, das sei kein Service Public und «nicht akzeptabel» und die Gewerkschaft des Verkehrspersonal SEV beraumte eine Pressekonferenz im Nachgang derjenigen der SBB an.
1400 Jobs weg aber weiterhin Millionen-Gehälter für die Chefs? Das ist nicht akzeptabel, Service public sieht anders aus! #SBB https://t.co/0qENXbSoSa
— SP Schweiz (@spschweiz) 22. September 2016
Bei «RailFit» handle es sich um ein reines Abbauprogramm, heisst es bei der SEV, um «unüberlegtes Sparen». Die schlimmsten Befürchtungen hätten sich bestätigt. Betroffen seien Berufsgruppen, die für den zuverlässigen und sicheren Betrieb der Bahn unentbehrlich seien, beispielsweise Zugverkehrsleiter.
«Die Erfahrungen der letzten Monate haben gezeigt, dass die Entmenschlichung der Bahn der grösste Fehler der SBB ist», hält SEV-Präsident Giorgio Tuti fest und ergänzt: «Wir brauchen einen Rehumanisierung der Bahn – Menschen statt Maschinen!»
Tuti kritisiert zudem, dass die SBB die Vereinbarung mit der Pensionskasse zur Berufsinvalidität gekündigt habe. Sie spare damit bei den Schwächsten und zeige, «dass sie nicht mehr bereit ist, soziale Verantwortung zu übernehmen für jene Leute, die aufgrund ihrer beruflichen Laufbahn ausserhalb der SBB gar keine Arbeit mehr finden können», sagt Tuti.
Diesen Leistungsabbau kritisiert auch Transfair. Der Personalverband sei besorgt über die Vorgänge, denn sie träfen oft ältere Mitarbeitende, heisst es in einer Mitteilung. Transfair befürchtet ausserdem «personelle Engpässe, Wissensverluste und Arbeitsverdichtungen», die der SBB schaden könnten.
Trotz des heutigen Protestes zeigt sich die SEV wenig überrascht. Sie hatte bereits die Wahl der Beraterfirma McKinsey kritisiert, die dafür bekannt sei, «dass sie ausschliesslich auf Abbau fixiert ist.» SEV kündigte Widerstand gegen die Pläne an.
Auch Pro-Bahn-Präsident Kurt Schreiber hält nichts von den McKinsey-Beratern. «Es kann ja nur schief kommen, wenn sich externe Berater Sparmassnahmen ausdenken», sagt er gegenüber watson. Trotzdem ist Schreiber nicht grundsätzlich gegen Stellenstreichungen.
Wenn die Kürzungen die Bahn tatsächlich wieder «fit» machen, ist das gut. Die SBB habe in den letzten Jahren in der Administration Personal aufgestockt. «Dort können sicher Abläufe vereinfacht werden.» Dafür ist Schreiber entschieden gegen Stellenstreichungen beim Personal an den Schaltern und in den Zügen.
«Dort braucht es nach wie vor viel Personal. Sonst zieht sich die SBB immer mehr von der Kundschaft zurück», sagt Schreiber. Dann verschlechtere sich der Service. «Und das spüren die Passagiere», sagt Schreiber. (dwi)
Nun der Hirte: "Wenn ich auf Anhieb deinen Job errate, krieg ich das Schaf wieder". Der Typ nickt. Der Hirte: "Du bist bei McKinsey. Fährst hier ein, ohne zu fragen. Sagst mir etwas, was ich eh schon weiss. Und hast offensichtlich keine Ahnung, denn du hast meinen Hund eingepackt."
Achtung: Dieser Kommentar kann Ironie enthalten.
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