Schweiz
SBB

SBB: Regionalzüge sollen zukünftig weniger Bahnhöfe anfahren

Ein Zug faehrt von Richtung Duggingen nach Aesch, am Freitag, 21. Maerz 2025. Ab 14. Dezember 2025?sollen die Fernverkehrszuege zwischen Biel und Basel im Halbstundentakt verkehren. Dafuer erstellt di ...
Die Regio-Züge sollen in ferner Zukunft nicht mehr überall halten. Bild: keystone

Die SBB könnten zukünftig regionale Stopps abbauen

Laut der Verwaltungsratspräsidentin der SBB ist das Ziel des Unternehmens, regionale Stopps abzubauen. Für kleinere Bahnhöfe sind Alternativen vorgesehen.
08.04.2025, 18:2608.04.2025, 18:26
Mehr «Schweiz»

Die Präsidentin des Verwaltungsrats der SBB, Monika Ribar, sprach in einem Interview mit RTS über das Erfordernis, ein zügigeres System anzubieten. Sie sagte dazu: «Der langsamste Zug bestimmt die Geschwindigkeit des Systems.»

Um dieses Ziel zu erreichen, müsste das System der Regionalzüge überarbeitet werden. Genauer sollen die Anzahl Haltestopps an den Bahnhöfen abgebaut werden. Für die betreffenden Strecken sollen dafür Alternativen angeboten werden. Zu den Veränderungen gehören ausserdem flexiblere Zeiten, an denen die Züge an den Bahnhöfen halten und höhere Geschwindigkeiten, die dank der Abnahme der Stopps möglich werden.

Die Massnahmen lägen aber noch in ferner Zukunft und sollen in nächster Zeit nicht realisiert werden.

15 Minuten-Radius

«Die Bahn hat ihre Stärke auf mittleren und längeren Strecken. Wenn ein Zug weniger hält, können auf einer Strecke mehr Züge fahren und schneller», sagt eine SBB-Mediensprecherin zum «Blick». Die kleineren Bahnhöfe werden aber nicht vergessen. Bevor es keine Alternative gäbe, werde auch kein Stopp wegfallen. «Jedem Benutzer soll ein Verkehrsmittel im Umkreis von 15 Minuten zur Verfügung stehen», erklärt die Sprecherin.

Die Umstrukturierung gefällt aber nicht jedem. Schon jetzt gibt es Kritik aus der Politik. «Der Regionalverkehr darf nicht zulasten von Hochleistung auf das Abstellgleis gestellt werden», sagt Grünen-Nationalrätin Florence Brenzikofer. Laut ihr würden die Massnahmen der SBB nicht mit den beschlossenen Klimazielen übereinstimmen und die Pendler würden wieder auf Auto und Co. umsatteln. Nach dem Nein zum Autobahnausbau müsse man den Umstieg an den Bahnhöfen sicherstellen.

Florence Brenzikofer, conseillere nationale, parle lors de l'assemblee des delegues du parti ecologiste Suisse, "Les Vert-e-s" ce samedi, 25 janvier 2025 a Peseux, Neuchatel. (KEYSTONE/ ...
Florence Brenzikofer kritisiert den Abbau der Stopps.Bild: keystone

Die SBB werden mit dem Gegenwind gerechnet haben, denn sie schreiben: «Wir müssen den Mut haben, das Bahnsystem der Schweiz konsequent zu überdenken und neu zu gestalten.»

(kek)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Städte, die du ab Zürich mit dem Nachtzug erreichst
1 / 13
Städte, die du ab Zürich mit dem Nachtzug erreichst
Der See Bled in Slowenien mit der berühmten Insel.
quelle: shutterstock
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Ich hasse Leute, die andere Leute nicht aus dem Zug aussteigen lassen»
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
60 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Wellenrit
08.04.2025 18:56registriert Juni 2020
Die alternative werden Busse sein. Es gibt nur ein kleines Problem, 50% aller buschauffeure werden in den nächsten 10 Jahren pensioniert 🤣 wie soll also diese alternative aussehen und funktionieren? Bei einer solchen personellen Unterbesetzung davon zu sprechen finde ich etwas gewagt
615
Melden
Zum Kommentar
avatar
Aruma
08.04.2025 20:22registriert Januar 2020
Es gibt ja auch Weichen und Doppel- oder Mehrfachspuren. Warum soll nicht ein Pendlerzug am kleinen Bahnhof warten und der Schnellzug vorbeifahren?

Leissigen am Thunersee ist so ein negatives Beispiel. Vor gut 10 Jahren war das Dorf noch meist im Halbstundentakt mit Spiez-Thun-Bern oder Interlaken verbunden. Jetzt nur mit Bus, der regelmässig im Verkehr stecken bleibt.
Die Züge von Interlaken und Spiez kreuzen auf der Höhe Leissigen. Sie halten an, aber die Türen werden nicht geöffnet.
In Leissigen werden gerade viele neue Häuser gebaut - mit grossen Garagen.
484
Melden
Zum Kommentar
avatar
c_meier
08.04.2025 21:23registriert März 2015
Sehr schlechte Idee liebe SBB. Diese Haltestellen mindestens jede Stunde bilden das Rückgrat, dass die SBB so akzeptiert ist. Ohne Haltestellen zieht das Argument es werde für alle geschaut nicht mehr...
464
Melden
Zum Kommentar
60
Die Trump-Welt strapaziert das Erfolgsmodell Schweiz
Die Schweiz steht für eine stabile Demokratie und Wohlstand. Dafür wird sie oft beneidet. Doch der Druck von aussen nimmt zu, und der nationale Zusammenhalt ist brüchig.
In Bundesbern sass man zuletzt wie auf Nadeln, und das mitten in der Ferienzeit. Am 4. Juli, dem amerikanischen Independence Day, genehmigte der Bundesrat eine gemeinsame Absichtserklärung im Zollkonflikt mit den USA. Es fehlte nur die Unterschrift von Präsident Donald Trump. Doch der liess die Berner Politik schmoren. Offenbar hält er nichts von «Switzerland First».
Zur Story