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Empörung wegen Z-Symbol am ESAF: Ukrainischer Botschafter sagt Besuch ab

Mit Russlandfahne und Kriegssymbol «Z» am Festumzug des ESAF.
Mit Russlandfahne und Kriegssymbol «Z» am Festumzug des ESAF.

Empörung wegen «Z»-Symbol am ESAF: Ukrainischer Botschafter sagt Besuch ab

27.08.2022, 17:1927.08.2022, 23:55
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Der ukrainische Botschafter Artem Rybchenko hat seinen für Samstag geplanten Besuch am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) kurzfristig abgesagt. Dies berichtet blick.ch. Hintergrund der Absage ist der Festumzug am Freitag, an dem eine Gruppe von Russinnen in traditionellen Trachten und Russland-Fahnen mitmarschierte. Fotos zeigen, dass mindestens eine der Frauen ein weisses «Z» aufgenäht hatte – Putins Kriegssymbol.

Gegenüber «SonntagsBlick» sagte Rybchenko: «Ich wollte mit Freunden anreisen, aber das kommt jetzt nicht mehr infrage.» Und weiter: «Da stellen Frauen offen russische Kriegssymbole zur Schau, während Putin in der Ukraine Kinder tötet.»

ESAF-Verantwortliche bedauern Situation

Auf Anfrage von SRF schreiben die ESAF-Verantwortlichen in einem schriftlichen Statement zum Vorfall: «Wir bedauern die Situation sehr, kennen dazu aber noch nicht alle Details.» Man erwarte, dass am ESAF «auf politische Kundgebungen jeder Art verzichtet wird».

Der Verein Russkij Basel beschreibt sich als «unabhängiger, konfessions- und politisch neutraler Verein mit dem Ziel, die Russisch sprechende Bevölkerung in der Region Basel zu vereinen und heranwachsende Generationen an der Sprache, Kultur und den Traditionen Russlands teilhaben zu lassen». Gegenüber SRF war niemand vom Verein für eine Stellungnahme erreichbar.

Ausgerechnet am «friedlichsten Fest der Schweiz» treten Russland-Fahnen und sogar die «Z»-Symbolik in Erscheinung, kritisierten am Freitag User in den sozialen Medien.

Ziel dieses Umzugs wäre es eigentlich gewesen, die örtliche Vielfalt zu präsentieren: «In Pratteln leben Bewohner und Bewohnerinnen mit russischer Herkunft – es war für uns klar, dass auch sie sich über eine Kulturorganisation im Festumzug repräsentiert fühlen dürfen», sagte am Samstag eine Mediensprecherin des ESAF gegenüber «20 Minuten». Man distanziere sich aber «in aller Form» vom gestrigen Vorfall.

(oli)

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256 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hösch
27.08.2022 17:26registriert März 2022
Verständliche Reaktion der Ukraine.
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xTuri
27.08.2022 17:40registriert Januar 2015
Sauerei. Heftig, wie schamlos die unterwegs waren.
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TanookiStormtrooper
27.08.2022 17:37registriert August 2015
Ist nun mal ein Fest, welches Fest in SVP-Händen ist, da werden solche Gestalten natürlich toleriert. Aber hey, die Russen sind ganz friedlich und räumen danach auch schön brav auf.

Wer auf die Barrikaden gehen müsste wären die ganzen Sponsoren dieser Veranstaltung, wenn es ums Geld geht lernen auch die Rechten schnell was geht und was nicht.
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