Der ukrainische Botschafter Artem Rybchenko hat seinen für Samstag geplanten Besuch am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) kurzfristig abgesagt. Dies berichtet blick.ch. Hintergrund der Absage ist der Festumzug am Freitag, an dem eine Gruppe von Russinnen in traditionellen Trachten und Russland-Fahnen mitmarschierte. Fotos zeigen, dass mindestens eine der Frauen ein weisses «Z» aufgenäht hatte – Putins Kriegssymbol.
Das #ESAF ist das “friedlichste Fest” der Schweiz, wo Z-symbolik und Russlandfahnen geschwenkt werden, währenddem Russland einen Angriffskrieg in der Ukraine durchführt. pic.twitter.com/fDbIRWS4o9
— Dan Hungerbühler (@MrDanHu) August 26, 2022
Gegenüber «SonntagsBlick» sagte Rybchenko: «Ich wollte mit Freunden anreisen, aber das kommt jetzt nicht mehr infrage.» Und weiter: «Da stellen Frauen offen russische Kriegssymbole zur Schau, während Putin in der Ukraine Kinder tötet.»
Auf Anfrage von SRF schreiben die ESAF-Verantwortlichen in einem schriftlichen Statement zum Vorfall: «Wir bedauern die Situation sehr, kennen dazu aber noch nicht alle Details.» Man erwarte, dass am ESAF «auf politische Kundgebungen jeder Art verzichtet wird».
Der Verein Russkij Basel beschreibt sich als «unabhängiger, konfessions- und politisch neutraler Verein mit dem Ziel, die Russisch sprechende Bevölkerung in der Region Basel zu vereinen und heranwachsende Generationen an der Sprache, Kultur und den Traditionen Russlands teilhaben zu lassen». Gegenüber SRF war niemand vom Verein für eine Stellungnahme erreichbar.
Liebes #esaf2022 die Fahne mitten im Festumzug ist schon etwas fragwürdig. pic.twitter.com/xAIZVj63de
— Claudio Paganini 🇺🇦🇺🇦🇺🇦 (@the_happyproton) August 26, 2022
Ausgerechnet am «friedlichsten Fest der Schweiz» treten Russland-Fahnen und sogar die «Z»-Symbolik in Erscheinung, kritisierten am Freitag User in den sozialen Medien.
Ziel dieses Umzugs wäre es eigentlich gewesen, die örtliche Vielfalt zu präsentieren: «In Pratteln leben Bewohner und Bewohnerinnen mit russischer Herkunft – es war für uns klar, dass auch sie sich über eine Kulturorganisation im Festumzug repräsentiert fühlen dürfen», sagte am Samstag eine Mediensprecherin des ESAF gegenüber «20 Minuten». Man distanziere sich aber «in aller Form» vom gestrigen Vorfall.
(oli)
Wer auf die Barrikaden gehen müsste wären die ganzen Sponsoren dieser Veranstaltung, wenn es ums Geld geht lernen auch die Rechten schnell was geht und was nicht.