Seit 2008 müssen Hundehalter mit ihrem Tier einen Kurs besuchen. Dies will der Ständerat nun wieder ändern. Er hat am Donnerstag eine Motion von Ruedi Noser (FDP/ZH) zur Aufhebung des Obligatoriums mit 22 zu 18 Stimmen bei 2 Enthaltungen angenommen.
Der Bundesrat will an den obligatorischen Hundekursen festhalten. Das Regime soll aber gelockert werden, wie Bundesrat Alain Berset sagte. Er hat dabei jene Hundehalter im Auge, die nicht zum ersten Mal einen Hund erwerben. Für sie seien die Anforderungen zu streng. Zudem soll der Vollzug der Vorschriften verbessert werden.
Das geht der kleinen Kammer aber zu wenig weit. Sie will das Obligatorium ganz aufheben. Noser verweist auf die Ergebnisse einer Evaluation, die im März publiziert worden sind. Es fehle an «hard facts». Gemäss dem Bericht könnten beispielsweise keine Abnahme von Vorfällen oder Verhaltensunterschiede zwischen Personen mit und ohne Kursbesuch festgestellt werden. Zudem besuche ein Fünftel der zur Teilnahme verpflichteten Hundehalter die Kurse gar nicht.
Diese Quote sei zu hoch, findet auch der Bundesrat. Er beurteilt die Evaluation aber als insgesamt positiv. Die Ausbildungen hätten sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei den Hundehalterinnen und Hundehaltern breite Akzeptanz gefunden. Obwohl nicht eindeutig messbar, berichteten die Mehrheit der Hundehalterinnen und Hundehalter von positiven Veränderungen in ihrem Verhalten.
Über die Motion entscheidet nun der Nationalrat. (whr/sda)