Die Solothurner Staatsanwaltschaft hat gegen einen 20-jährigen Bulgaren Anklage wegen versuchter vorsätzlicher Tötung erhoben. Ihm wird vorgeworfen, im Bahnhof Olten einen Mann kurz vor Eintreffen eines Zuges auf das Gleis geschubst zu haben.
Der gestossene Mann konnte sich selber vor dem einfahrenden Zug auf das Perron retten und blieb unverletzt. Zur Ermittlung der Täterschaft leitete die Staatsanwaltschaft nach dem Vorfall Ende Januar 2022 eine Öffentlichkeitsfahndung ein.
Nachdem verpixeltes Bildmaterial des Unbekannten veröffentlicht worden war, meldete sich der Tatverdächtige, ein damals 19-jähriger Bulgare, Anfang März 2022 und wurde festgenommen.
Zeugen hatten am Samstagabend, dem 29. Januar 2022, auf dem Perron 2/3 des Bahnhofs Olten die verbale Auseinandersetzung zwischen dem Opfer und dem Tatverdächtigen beobachtet - und die Situation sowie die Beteiligten fotografiert.
Wie die Staatsanwaltschaft Solothurn am Donnerstag mitteilte, sind die Ermittlungen inzwischen abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten in ihrer Anklage vor, das Opfer wenige Sekunden vor dem einfahrenden Zug auf die Gleise gestossen zu haben. Damit sei von einem hohen Risiko auszugehen, «dass das Opfer vom einfahrenden Zug erfasst wird oder sich beim Sturz schwer verletzt».
Damit habe der Angeklagte «den Tod oder lebensgefährliche Verletzungen des Opfers mindestens in Kauf genommen», schreibt die Staatsanwaltschaft weiter. Der heute 20-Jährige werde sich deshalb wegen versuchter vorsätzlicher Tötung und weiterer Delikte vor Gericht verantworten müssen. Der Zeitpunkt der Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Olten-Gösgen steht noch nicht fest. (aeg/sda)