Schweiz
Solothurn

Nach dem Kirschlorbeer: Solothurn will auch Steingärten verbieten

Steingarten
Solche Steingärten will der Solothurner Kantonsrat nicht mehr sehen.Bild: Shutterstock

Nach dem Kirschlorbeer die Stein- und Schottergärten: Solothurner Parlament fordert Verbot

19.03.2024, 12:4419.03.2024, 13:38

Der Solothurner Kantonsrat will das Anlegen neuer Stein- und Schottergärten im Kanton untersagen. Das ist eine der Änderungen, die der Kantonsrat am Dienstag mit dem geänderten Planungs- und Baugesetz sowie der Kantonalen Bauverordnung beschloss.

In der Schlussabstimmung wurde das nötige Zweidrittelsmehr für die Gesetzesänderung deutlich erreicht, gegen einen Teil der Stimmen der SVP. Zuvor war über mehrere Einzelpunkte intensiv diskutiert und abgestimmt worden.

Was hältst du von einem Verbot von Stein- und Schottergärten?
An dieser Umfrage haben insgesamt 3975 Personen teilgenommen

Beat Künzli (SVP) sagte, ein Verbot von Stein- und Schottergärten wäre «ein massiver Eingriff in die Eigentumsrechte der Hausbesitzer und die Autonomie der Gemeinden». Thomas Lüthi (GLP) entgegnete, es handle sich nicht um ein absolutes Verbot. Wenn die Steine durch Steinbrech oder andere Pflanzen bewachsen seien, gelte die Fläche als anrechenbare Grünfläche und sei deshalb weiterhin erlaubt.

In der Diskussion wurde weiter betont, dass bestehende Steingärten von der Regelung nicht betroffen seien.

Neben dem Verbot neuer Stein- und Schottergärten sprach sich die Mehrheit des Kantonsrat auch für den Absatz aus, der das Anpflanzen von invasiven gebietsfremden Pflanzen untersagt. Die Gegner hatten argumentiert, dies sei bereits durch nationale Gesetze sichergestellt und müsse vom Kanton nicht zusätzlich festgeschrieben werden.

Meldung statt Baugesuch für «Innen-Wärmepumpen»

Die angepassten Vorschriften erlauben ausserdem, vollständig im Gebäudeinnern aufgestellte Wärmepumpen nur noch 30 Tage vor Baubeginn anzumelden; anstelle eines ordentlichen Baugesuchs. Keiner Baubewilligung bedürfen ausserhalb der Bauzone zudem temporäre Einrichtungen, die höchstens drei Monate pro Kalenderjahr dort bleiben.

Nicht durchgekommen ist der Vorschlag, dass die Gemeinde bei Neubauten mit mehr als zehn Auto-Parkplätzen die Anzahl Tiefgaragenplätze vorgeben kann. Auf Antrag der FDP wurde diese Möglichkeit wieder gestrichen. (saw/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
94 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Findolfin
19.03.2024 12:36registriert Februar 2015
Die SVP hat schon recht, dass das ein Eingriff ist. Aber: Wenn man bei der Biodiversität, Umweltschutz, Klimakrise die Kurve kriegen möchte, geht es nicht ohne Eingriff. Weil freiwillig machen es die Leute kaum.

Wobei ich ohnehin nicht glaube, dass wir die Kurve noch kriegen. :)
16417
Melden
Zum Kommentar
avatar
holden27
19.03.2024 12:44registriert Februar 2015
Das Problem diese Steingartenanlagen ist, dass da immer mit Folie/Vlies gearbeitet wird, damit auch ja nichts anderes wachsen kann. Dadurch entsteht ein absolut steriler Lebensraum. Nicht nur aus Sicht der Artenvielfalt fraglich (keine Pflanzen, keine Tiere und auch keine Bodenlebewesen), sonder auch aus Sicht der Wasserversickerung. Natürlicher Boden mit Pflanzen und Lebewesen sind in Stande, Wasser zu Filtern, so dass dieses "sauber" wieder in den Kreislauf einfliessen kann. Bei solchen Anlagen ist dies nicht der Fall. Aus diesem Grund wäre ein Verbot absolut sinnvoll.
14412
Melden
Zum Kommentar
avatar
Gael Gartner
19.03.2024 12:36registriert Januar 2023
Wir fordern von den Bauern Biodiversitätsflächen und diese werden mit 16% der Direktzahlungen unterstützt. Eigentlich ist es nur in Ordnung, wenn auch alle anderen ihren kleinen Teil dazu beitragen. Wenn nicht von selbst, dann halt mit sanftem Druck seitens der Gesellschaft.
11020
Melden
Zum Kommentar
94
Extrembergsteiger Reinhold Messner schimpft über unerfahrene Alpen-Touristen
Immer wieder verunglücken Menschen in den Bergen. Bergsteiger Reinhold Messner übt jetzt scharfe Kritik an Ausflüglern ohne die nötige Erfahrung.
Bergsteiger-Legende Reinhold Messner schaltet sich in die Diskussion um den Alpintourismus ein – und übt scharfe Kritik. Im Südtirol und in Österreich kam es jüngst zu diversen Todesfällen im Gebirge. Auch in der Schweiz sind Bergunfälle ein Dauerthema. Im Jahr 2024 kamen in den Schweizer Alpen 111 Menschen ums Leben. 3570 Wanderer und Alpinisten gerieten in eine Notlage und mussten gerettet werden.
Zur Story