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Apropos Kirschlorbeer: Diese 5 Pflanzen willst du nicht in deinem Garten

Apropos Kirschlorbeer: Diese 5 Pflanzen willst du auch nicht in deinem Garten

09.03.2024, 08:3119.03.2024, 12:46
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Der Bundesrat verbietet ab September 2024 den Verkauf, Import und das Verschenken von Kirschlorbeer. Auch vom Verbot betroffen sind die invasiven Neophyten Schmetterlingsstrauch und Blauglockenbaum. Wir erklären dir, worum es dabei geht und welche anderen Pflanzen du auch nicht unbedingt in deinem Garten haben willst.

Was sind invasive Neophyten?
Als Neophyten werden jene Pflanzen bezeichnet, die ursprünglich aus einer anderen Region, meist von anderen Kontinenten, stammen und bei uns eingewandert sind. Neophyten haben sich inzwischen bei uns etabliert.

Von invasiven Neophyten ist die Rede, wenn sich diese Pflanzen sehr schnell ausbreiten, autochthone Pflanzen verdrängen und damit der heimischen Flora und Fauna schaden.

Japan-Knöterich

Japanese knotweed growing in a British woodland.
Der Japan-Knöterich ist in der Schweiz weit verbreitet.Bild: Moment RF

Dieser invasive Neophyt breitet sich entlang Gewässern und Verkehrswegen aus und ist überall in der Schweiz zu finden, bis hoch zur Baumgrenze. Durch unterirdische Ausläufer schafft es diese Art, sich sehr schnell auszubreiten.

Götterbaum

Focus on foreground leaf
Dieser Baum stinkt.Bild: Moment RF

Der Götterbaum (auch Himmelsbaum genannt) spriesst in warmen und trockenen Lagen und ist in der Schweiz vor allem in stadtnahen Gebieten verbreitet – ausser im Tessin, wo man den unangenehm riechenden Baum auch in den Wäldern findet. Er wachst rasant, produziert viele Samen und kann Schäden an Bauten anrichten. Sein Blütenstaub kann ausserdem Allergien auslösen.

Goldrute

Solidago canadensis, amerikanische Goldrute
Breitet sich aus wie ein Lauffeuer: Solidago canadensis.Bild: getty images

Goldruten sind ebenfalls in der ganzen Schweiz verbreitet. Es wird unterschieden zwischen der Späten Goldrute und der bis zu doppelt so grossen Kanadischen Goldrute. Beide Arten bilden Dominanzbestände und verdrängen dadurch die einheimische Flora. Der Verkauf dieser Pflanzen ist verboten – wer sie in seinem Garten entdeckt, sollte sie entfernen oder zumindest die Blüten schneiden.

Sommerflieder

Buddleja davidii, Sommerflieder
Sieht zwar hübsch aus, tut unserer einheimischen Natur aber nicht gut: der Sommerflieder.Bild: getty images

Der Sommerflieder mag tiefe, im Sommer warme Lagen und ist besonders im Tessin und in Genf weit verbreitet. Er vermehrt sich schnell und verdrängt in besonders schützenswerten Gebieten wie Auenlandschaften einheimische Pflanzen. Er treibt viele Samen und kann sich über weite Distanzen vermehren.

Aufrechte Ambrosie

Flower of a common ragweed, Ambrosia artemisiifolia. Model Released Property Released xkwx weed pollen ambrosia ragweed green season common flower bush artemisiifolia allergen dangerous growth nature  ...
Die Aufrechte Ambrosie trägt den wunderschönen lateinischen Namen Ambrosia artemisiifolia.Bild: www.imago-images.de

Diese invasive Art kommt häufig auf Trockenwiesen vor und ist auch in Schweizer Gärten ein gefürchtetes Unkraut. Ihre Pollen können starke Allergien auslösen, und es wird empfohlen, wo immer möglich die Blüten auszureissen. Bestände müssen ausserdem der Gemeinde oder dem Kanton gemeldet werden.

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quelle: shutterstock
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67 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tobias Städeli
09.03.2024 10:26registriert März 2024
Ich bin selber im Gartenbau tätig und finde schon lange das die Bevölkerung auf gewisse Pflanzen aufmerksam gemacht werden sollte. Warum in diesem Artikel das einjährige Berufskraut( sehr verbreitet) und das schmalblättrige Greiskraut( mit einem lebertoxin das in den Honig gelangen kann) fehlt kann ich mir nicht erklären.
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Jep.
09.03.2024 09:43registriert Januar 2022
Der Riesenbärenklau sollte auch erwähnt werden, der ist nicht nur invasiv, sondern auch phototoxisch. Man kann sich durch direkten Hautkontakt schwere Verbrennungen zuziehen. Dagegen sind Brennnesseln ein Kindergeburtstag.
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rönsger
09.03.2024 10:07registriert Dezember 2014
Der Sommerflieder heisst zynischerweise auch Schmetterlingsstrauch: Die lila Farbe und der starke Geruch der Blüten lockt viele Schmetterlinge an; doch der Nektar ist von schlechter Qualität, dafür reich an Koffein, das die Schmetterlinge süchtig macht. Dies ist für sie der Anfang vom Ende: Sie verbringen ihre Zeit damit, weiter nach Nektar zu suchen. Vergeblich, wenn in der Umgebung keine nahrhafteren Pflanzen blühen. Das erschöpft sie und hat zur Folge, dass sie nicht mehr brüten. Sie verhungern quasi am vermeintlich reichhaltigen Tisch und zerstören so ihre eigene Spezies.
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