Schweiz
SP

SP-Parteirat empfiehlt alle drei Kandidatinnen fürs Zweierticket

SP-Parteirat verzichtet auf namentliche Empfehlung für Zweierticket

25.11.2022, 20:0325.11.2022, 20:50
Mehr «Schweiz»

Der SP-Parteirat hat sich am Freitagabend nicht auf die Äste hinausgelassen. Ein Dreierticket für die Sommaruga-Ersatzwahl lehnte er ab, ebenso eine namentliche Empfehlung von zwei Kandidatinnen für das Zweierticket. Die Fraktion entscheidet am Samstag.

Die SP Bundesratskandidatinnen Elisabeth Baume-Schneider, Staenderaetin SP-JU, Eva Herzog, Staenderaetin SP-BS und Evi Allemann, Regierungsraetin SP-BE, links nach rechts,.posieren nach einem oeffentl ...
Die SP Bundesratskandidatinnen Elisabeth Baume-Schneider, Eva Herzog und Evi Allemann posieren nach dem öffentlichen Hearing vom Montag, dem 21. November 2022Bild: keystone

Nach der Anhörung von Evi Allemann, Elisabeth Baume-Schneider und Eva Herzog hielten die Delegierten des Parteirates in ihrer Empfehlung zuhanden der SP-Bundeshausfraktion fest, alle drei Kandidatinnen seien ausgezeichnet qualifiziert, um auf dem Zweierticket zu stehen, wie die Partei am Freitagabend mitteilte.

Der Parteirat lehnte es gemäss den Angaben aber mit 45 zu 3 Stimmen klar ab, der Fraktion zum empfehlen, der Bundesversammlung am 7. Dezember ein Dreierticket zu unterbreiten. Knapper wurde es beim Antrag, der SP-Bundeshausfraktion zwei Kandidatinnen namentlich zur Wahl für das Zweierticket zu empfehlen. Der Verzicht auf die Namensempfehlung kam lediglich mit 28 zu 22 Stimmen zustande.

Ball bei der SP-Bundeshausfraktion

Nachdem der Parteirat das Vorschlagsrecht nicht ausgereizt hat, liegt nun die gesamte Entscheidungslast bei der SP-Bundeshausfraktion. Diese trifft sich am Samstagnachmittag, um das Wahlticket definitiv festzulegen.

Zur Auswahl stehen die Berner Regierungsrätin und frühere Nationalrätin Evi Allemann, die jurassische Ständerätin Elisabeth Baume-Schneider und die Baselstädter Ständerätin Eva Herzog. Letztere war schon vor zwölf Jahren als Bundesratskandidatin angetreten, unterlag damals aber in der parteiinternen Nomination gegen Sommaruga.

Nach Einschätzung von Politologen haben auch Evi Allemann und Elisabeth Baume-Schneider das Format für eine Bundesrätin. Nach dem sehr offenen Vorschlag des SP-Parteirats vom Freitag haben beide ebenfalls nach wie vor die Chance, es auf das Ticket zu schaffen.

Bleibt es beim Zweierticket?

Die Mehrheit der SP-Fraktion wünschte sich vor Wochenfrist für die Ersatzwahlen vom 7. Dezember zuhanden der Vereinigten Bundesversammlung ein weibliches Zweierticket. Der ebenfalls interessierte Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch fiel bereits damals ausser Rang und Traktanden. Interessant wird allenfalls sein, ob die Fraktion am Samstag allenfalls auf ihren Entscheid für eine Zweierticket noch einmal zurückkommt.

Bei der SVP steht das Zweierticket für die Nachfolge von Bundesrat Ueli Maurer bereits fest. Dessen Nachfolger wird entweder Albert Rösti oder Hans-Ueli Vogt heissen. Während es der Berner Nationalrat Rösti am 18. November in seiner Fraktion bereits im ersten Umgang auf das Ticket schaffte, gelang dies dem Zürcher alt Nationalrat Vogt erst im vierten Anlauf, mit lediglich einer Stimme Vorsprung auf den Berner Ständerat Werner Salzmann. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
sowhat
25.11.2022 22:20registriert Dezember 2014
Das ist eine schwache Leistung des Parteirates - um nicht zu sagen feige.
Es ist natürlich einfacher nicht zu entscheiden und im Nachhinein zu sagen, ich hätte es besset gewusst.

Entscheidungsschwäche ist grade nicht was die SP brauchen kann. Da sind also 28 Leute in einem wichtigen Gremium, die kein Rückgrad haben. Hmmm...
245
Melden
Zum Kommentar
11
Das grosse Warten auf die Explosion: Die längsten und die kürzesten Böögg-Jahre
Heute ist es wieder so weit: In Zürich wird gewartet, bis der Böögg explodiert. Doch ab wann kann das Warten eigentlich als vergleichsweise «lange» eingestuft werden? Und was war die kürzeste Zeitdauer, bis es geschah? Hier findest du die Zahlen auf einen Blick.

Im letzten Jahr gab es am Sechseläutenplatz wieder einmal einen neuen Rekord: Der Böögg brauchte sagenhafte 57 Minuten, bis er explodierte. Länger benötigte er seit der lückenlosen Datenerfassung ab 1965 noch nie. Diese Jahre folgen auf den Plätzen zwei bis fünf:

Zur Story