Es ist bereits das zweite Mal, dass der Zürcher SVP-Politiker Michael Frauchiger für Schlagzeilen sorgt. Grund dafür ist nicht etwa seine recht deutlich verpasste Wahl in den Kantonsrat sondern erneut der Kurznachrichtendienst Twitter. Dort verschaffte er sich seinem Ärger über Tamy Glauser Luft. Die LGBT-Aktivistin, bekannter noch als Model, will für die Grünen in den Nationalrat.
Frauchiger hat dazu eine klare Meinung: «Lieber lasse ich mich in einer Therapie bei Christfanatikern konvertieren als von solch einer in #LGBT vertreten», holt er zum Rundumschlag aus. Um nachzusetzen: «Ich hoffe dieses Ding wird nicht gewählt.»
Die Basler Nationalrätin Sibel Arslan aus der Grünen-Fraktion machte davon prompt ein Screenshot und stellt dem SVP-Politiker öffentlich ein Ultimatum. Er müsse sich binnen 24 Stunden entschuldigen, verlangt sie. «Sonst sind juristische Schritte durchaus denkbar», präzisiert sie gegenüber der Redaktion CH Media.
Na, wenn das kein Ding für die Justiz ist!
— Sibel Arslan (@SibelArslanBS) 21. Mai 2019
Löschen bringt nichts @MFrauchigerSVP! Sie müssen schon zu Ihrer „Meinung“ stehen. Sie haben genau 24 Stunden Zeit, sich öffentlich bei @TamyGlauser zu entschuldigen. @20min #LGBT pic.twitter.com/yHtsLMjlG3
Arslan geht aber davon aus, dass Frauchiger ihrer Forderung Folge leisten werde. Erst im April hatte Frauchiger Toni Bortoluzzi, Vizepräsident seiner Kantonalpartei, angegriffen. Damals warf er dem ehemaligen Nationalrat Homophobie vor.
Update: Michael Frauchiger hat sich mittlerweile auf Twitter dafür entschuldigt, dass er Glauser als «Ding» bezeichnet hat. (bro)
Danke das Sie selber nach einer Entschuldigung verlangen!
— Michael Frauchiger (@MFrauchigerSVP) May 21, 2019
Ich entschuldige mich dafür Sie als Ding bezeichnet zu haben, ich hätte einen etwas anderen Ausdruck verwenden können. Meine Meinung Ihnen gegenüber ändert es kein bisschen! Wasser predigen Wein saufen!
In der Welt rum Fliegen und danach fürs Klima Demonstrieren passt nicht ganz zusammen! Egal ob kompensiert oder nicht!
— Michael Frauchiger (@MFrauchigerSVP) May 21, 2019
Und zu meiner Meinung das Sie die LGBT nicht vertreten stehe ich! Es ist peinlich als Gay von solch jemandem wie Ihnen angeblich vertreten zu werden!
Dass er sich dann mit dem "Ding" ausdrückt ist natürlich daneben.
Der SVPler scheint ja selber Mitglied der LGBT-Gemeinde zu sein.