Schweiz
SVP

Marco Chiesa tritt als SVP-Präsident ab

«Ich hatte einen Auftrag. Und der ist erfüllt»: Marco Chiesa tritt als SVP-Chef ab

28.12.2023, 07:2628.12.2023, 09:25
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SVP-Präsident Marco Chiesa stellt sich zum Ende seiner ordentlichen Amtszeit im März 2024 nicht zur Wiederwahl. «Ich hatte einen Auftrag. Und der ist erfüllt», so der Tessiner, der 2020 zum Parteipräsidenten gewählt worden war. Chiesa war der erste SVP-Präsident aus dem Tessin und aus der lateinischen Schweiz. Die SVP hat den Abgang von Präsident Marco Chiesa «mit grossem Bedauern» entgegengenommen.

Marco Chiesa, SVP-TI, spricht waehrend der Wintersession der Eidgenoessischen Raete, am Donnerstag, 21. Dezember 2023 im Staenderat in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Marco Chiesa ist nur noch bis März 2024 Chef der SVP. Bild: keystone

Die Findungskommission der SVP habe ihre Arbeit bereits aufgenommen, sagte Chiesa in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit CH Media und «Corriere del Ticino».

Der Zeitpunkt für den Rücktritt als Parteipräsident sei richtig, zeigte er sich überzeugt. «Das Ziel meiner Amtszeit war: Die Wahlen zu gewinnen und die Politik und die Werte der SVP zu stärken.» Das sei gelungen.

«Wir stehen gut da»

Seine Partei habe bei den Nationalratswahlen im Oktober neun Sitze dazugewonnen und damit das drittbeste Ergebnis ihrer Geschichte erzielt, sagte Chiesa. «Wir haben noch an vielen Orten Potenzial, aber wir stehen gut da.» Chiesas starke Präsenz bei der Parteibasis habe der SVP vor allem in der Romandie sehr geholfen, schreibt die SVP. Dort habe die Partei bei den Wahlen vom Oktober vier Sitze zulegen können. Im Tessin gewann die SVP einen Sitz dazu.

Parteipraesident und Staenderat Marco Chiesa (TI) an der Delegiertenversammlung der SVP Schweiz, am Samstag, 11. November 2023, in Alterswilen. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Marco Chiesa war der erste Tessiner im Amt.Bild: keystone

Chiesa sieht für seine Amtszeit hauptsächlich zwei Misserfolge: Die Abstimmung über die Begrenzungsinitiative, die die SVP kurz nach seinem Amtsantritt verlor. Zudem sei das «Problem der unkontrollierten Masseneinwanderung» nicht gelöst.

Einen Lohn erhielt Chiesa nicht – lediglich eine Spesenentschädigung. Sie sei tiefer als der Lohn und die Spesen eines SP-Co-Präsidenten (rund 40'000 Franken, Anm. d. Redaktion). «Mit einem Lohn wäre ich nicht glücklicher geworden», meint der Tessiner dazu.

Nur kurz im Amt

Die Amtszeit von Chiesa war mit vier Jahren eher kurz – verglichen mit Ueli Maurer (12 Jahre) und Toni Brunner (8 Jahre). Der Tessiner meint dazu, er werde mit seinem Rücktritt ja nicht verschwinden, sondern wolle sich nun auf sein Amt als Ständerat konzentrieren.

Auf weitere politische Ämter angesprochen, gibt sich Chiesa verschlossen: Stadtrat von Lugano (im April sind Wahlen)? «Dieses Gerücht habe ich auch gelesen.» Oder gar Bundesrat (wenn Guy Parmelin oder Ignazio Cassis zurücktreten)? «Ich habe noch nie daran gedacht, Bundesrat werden zu wollen.»

Er fände es aber wichtig, dass der Kanton Tessin regelmässig einen Bundesrat stelle: «Bevor Ignazio Cassis gewählt wurde, war die italienische Schweiz fast 20 Jahre lang nicht mehr in der Landesregierung vertreten. Das ist eine lange Zeit.» (sda/mlu)

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142 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hundshalter Leno
28.12.2023 02:57registriert September 2023
Wer gibt den Leuten bei der Volchspartei eigentlich dauernd diese Aufträge? Hören nur sie diese Aufträge oder können andere Menschen diese Aufträge auch wahrnehmen?

Fragen über Fragen und man weiss es einfach nicht.
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Dr. Hans-Werner Cobretti
28.12.2023 05:05registriert Dezember 2023
Ich bin SVP Wähler seit ich wählen kann. Ich bin weder Bauer, Unternehmer, Transporttycoon, Immobilienbesitzer, Aktionär noch wohlhabend oder rechts, aber ich mag diese Leute einfach sehr, so dass ich gerne härter arbeite, mehr Miete bezahle oder mich verschulde, damit es denen, äh der Schweiz einfach besser geht. Wenn es den Reichen eben ganz gut geht, geht es uns allen gut. Den Reichen geht es nun seit 40 Jahren immer besser, darum sinken bei uns die Gesundheitskosten, Unzufriedenheit und Geburtenraten, weil es uns eben allen auch besser geht.
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Allkreis
28.12.2023 06:50registriert Januar 2020
Er hat die SVP erfolgreich als Forschungsobjekt positioniert: Wie kann eine im Tonfall und Charakter äusserst unanständige Partei ohne realistische Lösungen, welche die eigenen Wähler systematisch veräppelt, so grossen Erfolg haben?
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