Schweiz
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SVP-Politiker Oskar Freysinger und die Hölle

Was macht eigentlich Oskar Freysinger? – «Ich war in der Hölle»

Oskar Freysinger spricht in der Diskussionssendung «Talk Täglich» über sein neues Buch, das einen tiefen Einblick in den Leidensweg des gescheiterten Walliser SVP-Politikers offenbart. Im Gespräch mit Moderator Markus Gilli rechnet er auch mit den Medien und seinen politischen Feinden ab.
11.10.2018, 10:59
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Oskar Freysinger im Interview

Der ehemalige Chef-Provokateur der SVP über die traumatischen Ereignisse nach seiner Abwahl. Video: © telem1

Oskar Freysinger hatte nur eine Bitte, als er als Diskussionsgast für die Sendung «Talk Täglich» auf Tele Züri eingeladen wurde: er wolle das Gespräch mit einigen Zeilen eines Gedichts aus seinem neuen Buch «Die dunkle Seite des Lichts» eröffnen. 

«Doch wie komm' ich als Maus aus diesem Nest heraus? Da nehm' ich mir, ich Tor, die grösste Schlange vor. Bald streckt das Biest mich nieder, sein Gift lähmt meine Glieder. Ich zittere und erbebe, aber ich überlebe. Die Wahrheit, die ich seh', tut wie der Biss sehr weh. Doch braucht es dieses Weh, damit ich neu entsteh», rezitiert der Walliser aus seinem Werk und bringt seinen Leidensweg als gescheiterter SVP-Politiker damit auf den Punkt. 

Bereits nach seinem grössten Sieg, der Wahl in die Walliser Regierung, haben seine Ängste begonnen. Er habe damals gleich gewusst, dass sich seine politischen Feinde dafür rächen werden, dass er der FDP den Sitz nach gut 80 Jahren Verteidigung weggeschnappt hatte. «Alle negativen Energien haben sich gegen mich gebündelt», klagt Freysinger und ergänzt: «Ich habe dies vier Jahre lang jeden Morgen bezahlt, bis sie mich zuletzt zermürbt haben.»

Doch Freysinger geht während des Gesprächs mit Markus Gilli nicht nur mit seinen Politgegnern hart ins Gericht. Auch mit den Medien rechnet er ab. Er sei für die Medien stets ein «ertragreiches Element, das man ausschöpfen kann» gewesen. Der SVP-Politiker kritisiert: «Ein Mensch, der es heute wagt, das zu sagen, was er wirklich denkt, geht automatisch unter.» Die Medien hätten aus einem kleinen Sandkorn wie etwa der Reichsflagge in seinem Haus ein Monster gemacht und ihn damit erdrückt. Paradoxerweise habe er lange mit diesem Monster getanzt, doch am Ende sei er daran fast zugrunde gegangen. (luk)

Die verschiedenen Parteien rüsten sich für die Wahlen 2019

Video: srf/SDA SRF
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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Absintenzler
11.10.2018 11:37registriert Mai 2018
Egal, was der arme Oski alles erleiden musste – es gibt KEINEN Grund, die Öffentlichkeit dafür mit solch schlimmen Gedichten zu quälen!
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Scho ël
11.10.2018 12:08registriert Januar 2016
„Die Medien hätten aus einem kleinen Sandkorn wie etwa der Reichsflagge in seinem Haus ein Monster gemacht und ihn damit erdrückt. „ in etwa die gleiche “Rhetorik“ wie Gaulands Vogelschiss! 🤮
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Paul_Partisan
11.10.2018 13:49registriert November 2014
Als Lehrer nennt er die Reichkriegsflagge ein "Sandkorn". Unfassbar! Der Typ ist ein Faschist, da gibt es nichts zu diskutieren. Und Faschisten gehören zermürbt bis sie aufgeben und sich verkriechen!
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