Die Abstimmung über die SVP-Initiative, welche die Einwanderung kontingentieren möchte, ist eine der bedeutendsten der letzten Jahre. Die knappe Annahme der Vorlage durch das Stimmvolk hallte auch entsprechend lange nach.
Die heute erschienene VOX-Analyse der Universität Genf und vom Forschungsinstitut gfs.bern zeigt in einer detaillierten Analyse, wie das knappe Abstimmungsergebnis zustande gekommen ist.
Hier die ersten Fakten:
Stimmbürger mit einem geringen Bildungsniveau (obligatorische Schule) gingen häufiger als sonst an die Urne
Wer weniger als 3'000 Franken verdient, war ebenfalls häufiger als sonst an der Urne anzutreffen
40 Prozent der FDP-Wähler und 34 Prozent der CVP-Anhänger haben für die Initiative gestimmt.
Personen, die dem Bundesrat misstrauen, mobilisierten sich stärker als solche, die ihm vertrauen.
Kampagne hat gewirkt: Der Ja-Stimmenanteil ist während der letzen Wochen vor dem Urnengang gestiegen.
Der Links-Rechts-Gegensatz spielte bei dieser Abstimmung eine wichtige Rolle: Es wurde zum Konflikt von gegensätzlichen Auffassungen der nationalen Identität (ähnlich wie bei der EWR-Abstimmung im Jahr 1992).
35 Prozent der Ja-Stimmenden haben ihren Entscheid damit begründet, dass sie gegen Einwanderung sind und dass es bereits genug oder zu viele Ausländer in der Schweiz gebe.
33 Prozent der Nein-Stimmenden lehnten die Initiative ab, weil diese schlecht für die Wirtschaft sei.
Die Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen verwarfen die Initiative zwar am klarsten, blieb der Urne gleichzeitig aber auch am häufigsten fern.
Bei den VA vom 9.2.14 stimmten 82% der 60-69jährigen, aber nur 17% der unter 30jährigen. Mehr in der heute erscheinenden VOX-Analyse #abst14
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FDP-Präsident Burkart: «Die SVP kippt in vielen Fragen immer mehr ins linke Lager»
Thierry Burkart sucht den bürgerlichen Schulterschluss, damit der Bundeshaushalt nicht ins Minus rutscht. Der FDP-Präsident sieht dabei aber ein Problem: Sowohl die SVP als auch die Mitte orientierten sich zunehmend nach links – was die Zusammenarbeit erschwere.
In der Stadt St.Gallen sah die FDP wie die Wahlsiegerin aus, aber das Stimmbüro hatte gepfuscht. Waren Sie enttäuscht? Thierry Burkart: Mich haben zwei Gedanken beschäftigt: Kandidatinnen und Kandidaten freuten sich über ihre Wahl, bis einen Tag später das Wahlergebnis korrigiert wurde. Und die Panne überdeckte das gute Resultat der FDP in den Schaffhauser Wahlen: 1,6 Prozent mehr Stimmen im Kantonsrat und ein Sitzgewinn. In der Schaffhauser Regierung hatten wir ein zweites Mandat bereits zurückgeholt.