Der Schleier ist gelüftet: Die SVP Graubünden hat den Nationalrat bei der Findungskommission der SVP Schweiz gemeldet. Das bestätigen zwei voneinander unabhängige SVP-Quellen gegenüber der Zeitung «Schweiz am Sonntag». Die Protagonisten selbst geben sich offiziell bedeckt.
«Die SVP des Kantons Graubünden hat ihre Pflicht gegenüber der Findungskommission erfüllt», sagt Heinz Brand lediglich – und fügt hinzu: «Wir kommunizieren aber erst nach den Wahlen vom 18. Oktober.» Das Amt des kantonalen Partei-Präsidenten hat Brand bis zum 18. Oktober sistiert, wie er bestätigt. Es ist der Bündner Vizepräsident Andrea Davaz, der es interimistisch übernimmt.
Ernst Hasler, Präsident der SVP-Findungskommission, sagt: «Wir haben abgemacht, Stillschweigen zu bewahren.». Heinz Brand (59) wird in Bern als einer der Kronfavoriten für einen zweiten SVP-Bundesratssitz neben Ueli Maurer gehandelt. Er sei am besten geeignet, der Bündner BDP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf den Sitz abzujagen, heisst es.
Pikant ist, welche Rolle Ueli Maurer künftig spielen könnte: Maurer könnte bei einer Wahl von Brand ins Finanzministerium wechseln, wie die «Schweiz am Sonntag» aus dem Verteidigungsministerium (VBS) erfahren hat. Dort gibt es bereits Stimmen, die auf Brand hoffen, falls Ueli Maurer das Departement wechselt.
Das zumindest diskutieren Insiderkreise des Departements. Maurer soll intern in einem kleinen Kreis darüber gesprochen haben, dass er Ende 2015 in der Pflicht stehen könnte, das Departement zu wechseln. (dwi)