Aargauer Dschihadist Cendrim R. benutzte Handgranaten der Schweizer Rüstungsfirma Ruag
Der ausgewiesene Aargauer Dschihadist Cendrim R. hat bei einem Anschlag in der Türkei neben diversen Waffen auch Handgranaten aus der Schweiz benutzt. Das geht aus seiner Anklageschrift hervor.
Der in Brugg aufgewachsene Cendrim R. wurde 2013 aus der Schweiz ausgewiesen. Der 25-jährige serbisch-montenegrinische Staatsbüger radikalisierte sich, schloss sich dem «IS» in Syrien an und wurde zum Attentäter.
In der türkischen Stadt Nigde verübte er mit anderen Extremisten einen Anschlag, bei dem drei Menschen starben.
«Die Ruag hat nie Kriegsmaterial nach Syrien geliefert.»
Ruag-Sprecher Jiri Paukert
Jetzt zeigt sich: Beim Attentat hatte Cendrim R. neben diversen Kalaschnikows, Pistolen und Bajonetten auch Handgranaten bei sich. Sie stammen aus der Schweiz. Das geht aus der Anklageschrift hervor, die der Zeitung «Sonntagsblick» vorliegt.
Vermerkt seien laut der Zeitung je zwei Handgranaten des Typs HG85 SM8-03 und OHG92 SM6-03 1. Hergestellt wurden sie vom Schweizer Rüstungskonzern Ruag. Dieser lieferte im Jahr 2003 Über 220’000 Stück an die Vereinigten Arabischen Emirate. Der Golfstaat gab das Kriegsmaterial weiter an Jordanien, von wo es in die Türkei und nach Syrien gelangte.
Ruag-Sprecher Jiri Paukert betont gegenüber dem «Sonntagsblick»: «Waffen gehören nicht in die Hände von Terroristen.» Deshalb beliefere man nur Staaten, die nach den Schweizer Exportvorschriften offen sind. «Die Ruag hat nie Kriegsmaterial nach Syrien geliefert.»
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
auslandbasler
31.07.2016 09:41registriert Februar 2015
So verlogen. Man weiss, dass Waffen über Saudi Arabien in die Hände von Terroristen gelangen. Die Einflüsterer der Politiker, die von den Waffenherstellern bezahlt werden, haben es aber geschafft, Saudi Arabien "weiss zu waschen". Neutralität oder tödliche Augenwischerei?
Das Problem ist, dass waffen in länder geliefert werden dürfen, wo bekannt ist das sie diese weiterreichen inklusive in länder, welche in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt sind, oder sogar im offenen krieg sind.
SVP will Benzin und Diesel verbilligen, Rösti-Departement übt Kritik – die Sonntagsnews
Weniger Solarstrom aus den Alpen, rechtsextreme Verbindungen der Jungen SVP und gestrichene Sendungen von SRF Kultur: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Der Energiekonzern Axpo hat die Prognosen zur Stromproduktion von alpinen Solaranlagen deutlich nach unten geschraubt. Statt mit zwei Terawattstunden rechnet Axpo kurzfristig noch mit einem Viertel der angestrebten Menge, wie die «SonntagsZeitung» einer neuen Schätzung entnahm. Die langfristige Produktionsprognose reduzierte der Konzern demnach gar um den Faktor 10. Das sei nicht einmal die Hälfte dessen, was sich die Politik bereits für 2030 versprochen habe. Grund seien in erster Linie die höheren Baukosten im hochalpinen Gelände. Energieminister Albert Rösti kenne das Problem. Doch wolle er weiterhin auf die alpine Solarkraft setzen. «Jede Anlage, die gebaut wird, leistet einen Beitrag», sagte er.