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Zur Eröffnungsfeier des Gotthard-Basistunnels werden 100'000 Gäste erwartet

Zur Eröffnungsfeier des Gotthard-Basistunnels werden 100'000 Gäste erwartet

13.01.2016, 13:3514.01.2016, 03:27
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Rückblick: 2011 feiern Mineure den 2. Hauptdurchschlag im Gotthardbasistunnel in Sedrun GR.
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Bild: KEYSTONE

20 Wochen vor der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels rechnen die Organisatoren der Feiern mit einem grossen Interesse der Bevölkerung. Rund 100'000 Personen sollen am 4. und 5. Juni durch den 57 Kilometer langen Tunnel fahren können.

Die Eröffnung des Weltrekordtunnels solle gebührend gefeiert werden, sagte Gregor Saladin vom Bundesamt für Verkehr (BAV) am Mittwoch in Altdorf. Der Urner Regierungsrat Urban Camenzind pflichtete dem bei. Uri sei ein bisschen stolz, dass es etwas zu dieser wichtigen internationalen Nord-Süd-Verbindung beitragen könne.

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Letzte Schwelle am Gotthard
Im neuen Gotthard-Basistunnel wird die letzte Bahnschwelle gegossen.
quelle: keystone / christian beutler
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Im 20-Minuten-Takt

Eröffnet wird der Tunnel zwischen Erstfeld UR und Bodio TI am 1. Juni. Es werde sich um einen exklusiven, abgeschirmten Anlass für 1200 geladene Gäste beidseits des Gotthards handeln, sagte Saladin. Anwesend sein werden der Gesamtbundesrat und die eidgenössischen Räte, Staats- und Regierungschefs der Nachbarländer und Verkehrsminister sowie über 300 Medienschaffende. Geboten werde etwa eine Eröffnungsinszenierung von Volker Hesse.

Da der Bau des Tunnels vom Volk in einer Abstimmung beschlossen worden war, soll die Bevölkerung dennoch in den Eröffnungszügen mitfahren können. Total werden an 500 Personen 1000 Fahrkarten verlost. Angemeldet haben sich bereits über 140'000 Personen – rund dreimal mehr als erwartet. Anmeldeschluss ist Ende Januar.

Die Geschichte des längsten Tunnels der Welt

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Wie der Teufel dank der NEAT aus dem Gotthard verscheucht wurde: Die Geschichte des längsten Tunnels der Welt
So hat alles angefangen: Der Ingenieur Eduard Gruner beschreibt 1947 in der Zeitschrift «Prisma» die Idee eines Gotthard-Basistunnels als Teil eines Schnellbahnsystems. Die Strecke sollte Teil eines Europa-Afrika-Expresses sein. Die Visionäre im «Prisma» hatten auch noch ganz andere Ideen: So sollte eine Hängeschnellbahn dereinst die Strecke Zürich – Winterthur auf sieben Minuten verkürzen.
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quelle: pd
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Die Organisatoren der Eröffnungsfeiern Gottardo 2016 gehen wegen des Ansturms auf die Eröffnungszüge davon aus, dass das Interesse an den Publikumstagen vom 4. und 5. Juni gross sein wird. An diesen beiden Tagen werden weitere 100'000 Personen Gelegenheit haben, durch den Gotthardbasistunnel zu fahren und über die alte Bergstrecke zurückzureisen. Geplant sind Shuttle-Züge im 20-Minuten-Takt. Die Spezialbilletts werden ab April zu kaufen sein.

Houston, wir haben kein Problem: das Kontrollzentrum des Basistunnels.
Houston, wir haben kein Problem: das Kontrollzentrum des Basistunnels.
Bild: KEYSTONE

9.5 Millionen Franken für das Fest-Budget

Dem Publikum soll aber mehr geboten werden als Tunnelfahrten. Der Urner Landrat bewilligte 500'000 Franken für die Eröffnungsfeiern. Dazu kommen verschiedene anderweitig finanzierte kulturelle Anlässe. Der Bund will 9 Millionen Franken Steuergelder in die Feiern stecken; dieses Geld fliesst vor allem in den Festakt mit den Staatsgästen und die Sicherheit. Dazu kommen Sponsorengelder.

Gefeiert wird im Kanton Uri an zwei mit Shuttlebussen verbundenen Festplätzen in Erstfeld und Rynächt. Im Zentrum stehen wird ein Domzelt, in dem ein nachgebauter Teufelsstein steht, der als Projektionsfläche genutzt wird. Uri wolle die Eröffnungsfeiern nutzen, um sich der Welt zu zeigen, sagte Regierungsrat Camenzind.

Dazu kommt eine lange Liste kultureller Anlässe, die sich über das ganze 2016 erstrecken. Dazu gehört etwa anlässlich von Lucerne Festival im Sommer die Uraufführung eines Musiktheaters von Michel Roth, das auf dem Gotthardroman «die künstliche Mutter» von Hermann Burger basiert.

Fest für Tunnelbauer

Zwischen dem Eröffnungsakt und den beiden Festtagen für die Bevölkerung findet am 2. Juni ein vierter Festtag statt. Dieser ist für diejenigen reserviert, die am Tunnelprojekt beteiligt waren. Erwartet werden rund 2000 Gäste.

Eine grosse Bedeutung hat in der Eröffnungswoche die Sicherheit. Neben der Urner und Tessiner Kantonspolizei sind auch das BAV, der Bundessicherheitsdienst, der Nachrichtendienst und die Armee sowie Rettungsdienste und weitere Einsatzkräfte involviert. Während des Eröffnungsakts wird der Güterverkehr auf der Gotthardachse vorübergehend eingestellt. Auch die Kantonsstrasse zwischen Erstfeld und Altdorf wird unterbrochen sein. Die A2 bleibt offen.

Gefeiert wird auch in Erstfeld. Gemeindepräsident Werner Zgraggen sagte, es gebe ein Dorffest, aber auch eine Ausstellung über Erstfeld, das sich durch die Gotthardbahn einst vom kleinen Bauerndorf zum Eisenbahnerdorf mit vielen Zugezogenen entwickelt habe.

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(sda)

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