Schweiz
Thurgau

Kaum Niederschläge – der Bodensee trocknet langsam aus

Der Schiffsteg, aufgenommen am Mittwoch 2. April 2025 im thurgauischen in Mannenbach-Salenstein. Wegen zu wenig Regen und Schmelzwasser ist der Wasserstand am Bodensee sehr niedrig. (KEYSTONE/Ennio Le ...
Ursache für den niedrigen Wasserpegel des Bodensees sind geringe Regenfälle und wenig Schmelzwasser aus den Alpen.Bild: keystone

Tiefster Wasserpegel seit 40 Jahren – der Bodensee trocknet langsam aus

Ein Hafen am Bodensee ist bereits ausgetrocknet. Auch an anderen Stellen des Sees sind die Pegel wegen anhaltender Trockenheit extrem niedrig.
06.04.2025, 14:4106.04.2025, 15:36
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Ein Artikel von
t-online

Der Bodensee verliert immer mehr Wasser. Am Untersee ist er bereits in weiten Teilen ausgetrocknet, der Wasserpegel ist der niedrigste seit 40 Jahren. Der Hafen von Mannenbach am Untersee rund zwölf Kilometer westlich von Konstanz sei ausgetrocknet, sagte der Abteilungsleiter Wasserbau im Umweltamt des Kantons Thurgau, Philemon Diggelmann.

Wasserbau-Experte Philemon Diggelmann zum Hochwasser in Osteuropa und der Situation in der Schweiz.
Philemon Diggelmann.bild: zvg

Gemessen wurden am Standort Berlingen 394,55 Meter über Meer. Der Tiefenrekord für einen 1. April liegt mehr als 40 Jahre zurück: Am 1. April 1972 wurden 394,40 Meter gemessen. Das langjährige Mittel liegt dort bei gut 395 Metern.

Gestrandete Schiffe auf dem Untersee, aufgenommen am Mittwoch 2. April 2025 im thurgauischen in Mannenbach-Salenstein. Wegen zu wenig Regen und Schmelzwasser ist der Wasserstand am Bodensee sehr niedr ...
Extrem niedriger Wasserstand: der Untersee im thurgauischen Mannenbach-Salenstein. Bild: keystone

Auch in Konstanz liegt laut einem Bericht der «Bild» der Pegel um 70 Zentimeter niedriger als im vergangenen Jahr. Ein Sprecher des Landesamts für Umweltschutz Baden-Württemberg (LUBW) sagte der Zeitung: «Aktuell liegt der Wasserstand bei 2,73 Metern. Für diese Jahreszeit ist das sehr gering. In den 1980er-Jahren gab es ähnlich niedrige Wasserstände.»

Eine Anwohnerin berichtete, dass das Wasser an der Rheinbrücke um zehn Meter zurückgegangen sei. Die Folge: «Es stinkt widerlich».

Geringe Regenfälle und wenig Schmelzwasser

Ursache für den niedrigen Wasserpegel sind geringe Regenfälle und wenig Schmelzwasser aus den Alpen. Das liegt daran, dass auf den Bergen im Einzugsgebiet des Rheins, der in den Bodensee fliesst, weniger Schnee liegt als im langjährigen Mittel.

Der Ausblick ist schlecht: Weder ist bei stabiler Hochdrucklage in den nächsten zehn Tagen Niederschlag zu erwarten, noch dürfte sich die Schmelzwassermenge markant erhöhen, sagte Diggelmann. Die Prognose ist, dass der Pegel bis zum 11. April weiter auf rund 394,30 Meter sinken könnte.

Auch am oberen Teil des Bodensees, dem sogenannten Obersee, ist der Wasserstand sehr niedrig, aber nicht so niedrig wie im Untersee. Warum das so ist, darüber gibt es nur Vermutungen, sagt Diggelmann. Womöglich verhinderten Algen einen stärkeren Abfluss durch den Seerhein bei Konstanz, der Ober- und Untersee verbindet.

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48 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Voraus denken!
06.04.2025 20:40registriert März 2022
Marcel Doppel-P hat doch gesagt, dass wärmeres Wetter insgesamt sowieso besser sei.

Ich habe Vertrauen in ihn und seine politische Gruppierung. Sie haben schon bei der Unterstützung und Gratulation von Trump ihre Weitsicht gezeigt. Mit den Gmögigen wird sowieso alles besser!
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watsoninan
06.04.2025 18:05registriert November 2019
Und im Sommer wenn's ähnlich läuft wie letztes Jahr: überschwemmungen, Erdrutsche, Murgänge.
Für die $VP ist das ja normal, oder?

Extremnisse werden zum Alltag.
Dürren, Starkregenfälle etc. etc.
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Rethinking
06.04.2025 17:09registriert Oktober 2018
Unsere Zukunft…
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