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Elefant Tali im Zoo Zürich: So verlief die Geburt für den Tierpfleger

Elephant calf Zali, born on Saturday, stands next to its mother Farha on Wednesday, April 23, 2025 at Zurich Zoo in Zurich, Switzerland. (Michael Buholzer/Keystone via AP)
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Der Zoo Zürich hat Zuwachs erhalten: Elefantenbaby Zali.Bild: keystone

Sechs Nächte alle 20 Minuten ein Wecker: So erlebte der Tierpfleger die Elefanten-Geburt

23.04.2025, 13:1423.04.2025, 13:14
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Als das junge Elefäntchen Zali in der Nacht auf Karsamstag auf den sandigen Boden im Elefantenhauses im Zoo Zürich plumpste und das Licht der Welt erblickte, ist einer ganz nah dabei gewesen: Elefanten-Kurator Ingo Schmidinger. Sechs Nächte lang verbrachte er auf einem Feldbett in der Nähe der gebärenden Elefantenkuh Farha.

Seit Mitte März war der Progesteronspiegel der Elefantenkuh täglich gemessen worden. Die Abnahme des Werts deutete dann die bevorstehende Geburt an. Von da an wich Schmidinger kaum mehr von Farhas Seite. Seit 30 Jahren ist Schmidinger Tierpfleger – und begleitete in dieser Zeit fast ebenso viele Elefantengeburten.

Im geschützten Bereich – versteckt hinter Bäumen und einer Kunstmauer – stellte Ingo Schmidinger ein Feldbett auf, um auch nachts in der Nähe der Elefantenkuh zu sein. So war er für alle Eventualitäten gewappnet.

Das Schnarchen der anderen Elefanten

Die gebärende Elefantenkuh habe wahrgenommen, dass er stets in ihrer Nähe war. «Das war auch wichtig», sagte Schmidinger im Gespräch mit Keystone-SDA. Sie sollte sich in keinem Moment erschrecken. «Ich habe das Vertrauen der Elefantenkuh gespürt», sagte er.

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Schlafen im Elefantengehege: Tierpfleger Ingo Schmidinger hat strenge Tage hinter sich. Bild: keystone

Viel Schlaf bekam der Tierpfleger in diesen Nächten vor der Geburt aber nicht. Um sich dem Schlafrhythmus von Farha anzupassen, stellte er alle 20 Minuten den Wecker. Zudem hörte er von weit her das Schnarchen anderer Elefanten, wie er erzählte. Schmidinger fütterte die gebärende Elefantenkuh regelmässig, um sie zu stärken.

Kurz vor der Geburt wurden die Wehen dann heftiger. Der Elefantenkuh seien die Schmerzen anzusehen und anzuhören gewesen, erinnert sich der erfahrene Tierpfleger. Dann, am frühen Karsamstagmorgen um 2.22 Uhr, plumpste das kleine Elefäntchen schliesslich auf den sandigen Boden.

Aufregende Tage folgten

Schmidinger, der sich davor noch im Halbschlaf befand, verschaffte sich rasch einen ersten Eindruck vom Jungtier. «Es atmete, es bewegte sich – und die Mutter verhielt sich vorbildlich», sagte er.

Die Tage, die folgten, waren aufregend. An ausreichend Schlaf war bislang noch nicht zu denken. Doch ab Mittwochabend, so Schmidingers Plan, will er sich erst einmal etwas zurückziehen. Und hoffentlich ein wenig Schlaf nachholen. (leo/sda)

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