International
Schweiz

Sonnatgsnews: Schweizer Unternehmen wollen Löhne deutlich erhöhen

Mitarbeiter von DERO bei der erstellung Hochpraezisen Maschienenteile am Hauptsitz und des Produktionsstandorts des Praezisionsmechanik Spezialisten DERO in Liedertswil im Kanton Basel-Land am Mittwoc ...
Trotz Zollstreit wollen Schweizer Unternehmen nach Angaben der «NZZ am Sonntag» die Löhne kommendes Jahr deutlich erhöhen.Bild: keystone

Schweizer Unternehmen wollen Löhne erhöhen – die Sonntagsnews

17.08.2025, 06:4617.08.2025, 09:57

Die erwarteten Lohnerhöhungen für kommendes Jahr, die Zweifel an CO2-Kompensationsprojekten der Schweiz und die Geldforderung von Trump an die Bundespräsidentin.

Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.

Schweizer Unternehmen wollen Löhne erhöhen

Trotz Zollstreit wollen Schweizer Unternehmen nach Angaben der «NZZ am Sonntag» die Löhne kommendes Jahr deutlich erhöhen. Das zeigte die neue Lohnumfrage der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich unter 4500 Firmen, wie die Zeitung schrieb. Die Firmen wollen die nominalen Löhne demnach in den nächsten zwölf Monate um durchschnittlich 1,3 steigern. Unter Berücksichtigung der Inflation – von der KOF kürzlich auf 0,5 Prozent beziffert – dürfte die reale Zunahme bei 0,8 Prozent liegen. Das Baugewerbe schneide mit einem erwarteten Anstieg von 1,7 Prozent am besten ab. Mit der geringsten Verbesserung werde im Handel mit 0,9 Prozent gerechnet.

Zweifel bei zwei Schweizer Projekten in Ghana und Thailand

Bei zwei CO2-Kompensationsprojekten der Schweiz in Ghana und Thailand sind laut der «SonntagsZeitung» Zweifel aufgekommen. Berichte im Auftrag des Bundes stellen infrage, ob die Projekte Emissionen überhaupt wirkungsvoll ausgleichen, wie die Zeitung schrieb. In Bangkok wären wohl auch ohne Schweizer Hilfe Elektrobusse eingeführt worden. Zudem sei die thailändische Stromproduktion höchst umweltschädlich und die zugrundeliegenden Berechnungen fragwürdig. In Ghana habe ein Projekt zum klimaschonenden Reisanbau Mängel bei der Messung und Transparenz aufgewiesen. Das Umweltdepartement behalte sich vor, Projekte zu sistieren, sollten sie die regelmässig überprüften, hohen Standards nicht erfüllen, teilte es der «SonntagsZeitung» mit.

Trump stellte direkte Geldforderung an Keller-Sutter

US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben von «SonntagsBlick» eine direkte Geldforderung an Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter gestellt. Beim Telefonat am 31. Juli sprach Trump die Finanzministerin auf die 600 Milliarden Dollar Investitionen der Europäischen Union an, wie die Zeitung mit Verweis auf gut unterrichtete Quellen schrieb. Er fasste die Gelder demnach nicht als Investition, sondern als Geschenk auf. Trump habe gefragt, was die Schweiz ihm zahle. Zudem soll sich der Präsident herablassend über seine eigenen Minister geäussert haben. Das Telefonat habe, anders als zunächst angenommen, nicht Keller-Sutter, sondern der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer initiiert. Der Sprecher von Keller-Sutter wollte die Angelegenheit nicht kommentieren, wie «SonntagsBlick» schrieb.

Austausch zwischen Ex-Botschafter Thomas Borer Seco-Chefin Helene Budliger Artieda

Ex-Botschafter Thomas Borer könnte sich nach Informationen der «NZZ am Sonntag» mit Seco-Chefin Helene Budliger Artieda über ein mögliches Angebot der Schweiz für die USA ausgetauscht haben. Die Staatssekretärin stehe unter anderem mit Borer in Kontakt, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) der Zeitung zufolge mit. Wie detailliert der Austausch war, blieb jedoch offen. Der Nachrichtenagentur Bloomberg habe Borer eine Strategie als Idee des Bundesrats präsentiert, schrieb die Zeitung. Die Pläne habe er und sein Team erarbeitet und mit «wichtigen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik» verfeinert, sagte Borer der Zeitung. Den Plänen des Bundesrats scheinen sie zumindest sehr nahezukommen, schrieb die «NZZ am Sonntag».

«NZZ am Sonntag»:

Wirtschaftsvertreter fordern Ende des AKW-Neubauverbots

Vertretungen der Wirtschaft haben laut der «NZZ am Sonntag» das Ende des AKW-Neubauverbots gefordert. Das vom Wirtschaftsdachverband Economiesuisse initiierte Komitee unterstützt die entsprechenden Pläne des Bundesrats, wie die Zeitung schrieb. Das dazu verfasste Schreiben will es demnach noch im August veröffentlichen. Prominenteste Stimme der über 200 Unterzeichnenden sei die Chefin des Industriekonzerns Sulzer, Suzanne Thoma. Einst hatte sie als Chefin des Stromkonzerns BKW das AKW Mühleberg stillgelegt. Ihrer Auffassung nach ist eine grundsätzliche Neubewertung der Kernkraft nötig, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb.

US-Spendenaufrufe an Schweizer Mailadressen trotz Verbot

Das Team von US-Präsident Donald Trump hat nach Informationen der «SonntagsZeitung» trotz einem Verbot Spendenaufrufe an Schweizer E-Mail-Adressen geschickt. In einem Mail sei zum Beispiel eine goldene Trump-Card angeboten worden, wie die Zeitung schrieb. Klicke man weiter, lande man auf der Fundraising-Plattform Win Red der Republikanischen Partei. Solche Gelder dürften nicht einmal angeworben werden, schrieb die Zeitung mit Verweis auf die US-Bundeswahlkommission. Das US-Gesetz verbiete zudem direkte und indirekte Spenden von Ausländerinnen und Ausländern an Personen, die an Wahlen in den USA teilnehmen. Beiträge an politische Organisationen seien auch nicht erlaubt. Eine Anfrage der «SonntagsZeitung» bei Win Red sei unbeantwortet geblieben.

Zürcher Mediatoren-Fall legt Gesetzeslücke offen

Dürfen Mediatorinnen und Mediatoren bei einem Strafprozess als Zeugen aussagen? Ein Zürcher Fall hat laut der «NZZ am Sonntag» diesbezüglich eine Gesetzeslücke offengelegt. Die Zürcher Staatsanwaltschaft lud Ende Juli einen Mediator formell als Zeugen vor, wie die Zeitung schrieb. Dieser wehre sich und verweise auf die Vertraulichkeit, die Grundlage jeder Mediation sei. Ein Zeugnisverweigerungsrecht für Mediatoren ist in der Strafprozessordnung, anders als bei Zivilprozessen, nicht explizit geregelt, wie die Zeitung schrieb. Zunächst werde die Staatsanwaltschaft über den entsprechenden Fall entscheiden. Der Mediator habe angekündigt, nötigenfalls bis vor Bundesgericht zu gehen.

Vielversprechender Impfstoff gegen Hautkrebs

Ein unter anderem am Universitätsspital Genf (HUG) getesteter Impfstoff gegen Hautkrebs hat zusammen mit einer Immuntherapie laut «Le Matin Dimanche» im Jahr 2023 das Risiko eines Rückfalls und eines tödlichen Verlaufs um 65 Prozent gesenkt. «Das könnte eine Revolution sein», sagte Olivier Michielin, Leiter der Onkologie am HUG, zur Zeitung. Eine Markteinführung könnte innerhalb von zwei Jahren erfolgen. Zunächst soll eine gross angelegte Studie die Ergebnisse bestätigen und mögliche Nebenwirkungen prüfen. Der massgeschneiderte RNA-Impfstoff löse eine gezielte Immunreaktion gegen die Mutationen jedes Tumors aus. Michielin hoffe, dass er eines Tages auch für frühere Stadien angeboten werde.

Studie untersucht Motivation für einen Schulwechsel

Eine unzureichende Betreuung oder Probleme an der öffentlichen Schule bewegt Eltern laut einer empirischen Studie zum Wechsel ihrer Kinder an eine Privatschule. Das sagte die Studienleiterin der Fachhochschule Nordwestschweiz, Jasmin Näpfli, zu «SonntagsBlick». Erstmals habe eine Studie die Motivation für einen Schulwechsel untersucht. Die befragten Eltern entschieden sich demnach nicht aus Prinzip für eine Privatschule. Laut der noch unveröffentlichten Studie sind die Förderung der Neugierde am Lernen, eine geringe Leistungsorientierung und offene Lernformen weitere wichtige Kriterien für Eltern, wie die Zeitung schrieb. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
125 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Rethinking
17.08.2025 08:03registriert Oktober 2018
„Wirtschaftsvertreter fordern Ende des AKW-Neubauverbots“

Somit übernimmt die Wirtschaft 100% der Kosten für Neubau, Einlagerung der Abfälle und künftigem Rückbau?

Können wir dies gleich so vereinbaren und jährlich 10 Milliarden zusätzlich von der Wirtschaft auf win Sperrkonto einbezahlt haben?
11515
Melden
Zum Kommentar
avatar
MRDL
17.08.2025 08:11registriert August 2020
Die AKW Befürworter sollen sich bitte verpflichten, Atommüll in ihrem Keller aufzubewahren, inkl. Verpflichtung, diesen jeder ihrer Nachfolgegeneration weitergeben zumüssen.

Und selbst wenn das mit der Endlagerung kein Problem wäre, woher kommt das Uran?
8315
Melden
Zum Kommentar
avatar
Metro Man
17.08.2025 07:49registriert Februar 2022
Schulwechsel wegen "...Förderung der Neugierde am Lernen, eine geringe Leistungsorientierung und offene Lernformen ..."
Übersetzt heisst das wohl: Die Eltern halten ihr Kind für ein hochbegabtes Genie und es bringt trotzdem nur schlechte Noten und Mahnungen wegen asozialen Benehmens nach Hause. Dann wird's die Privatschule wohl richten, denn da dürfen Lehrer ja weder schlechte Noten geben noch die Eltern in die Pflicht nehmen - dafür bezahlt man ja schliesslich.
Wenn es mal eine Initiative für die Einführung von Elternerziehung gibt dann stimme ich sicher mit ja.
6412
Melden
Zum Kommentar
125
Der Druck auf Pokrowsk steigt – noch halten die Ukrainer stand
Seit mehr als einem Jahr tobt der Kampf um die ukrainische Stadt Pokrowsk. Wie sieht die Lage dort aus?
Schon im Spätsommer 2024 evakuierte die Ukraine Pokrowsk, damals eine Stadt mit 60'000 Einwohnern, vor den vorrückenden russischen Truppen. Seither schien der Fall der mittlerweile stark zerstörten Bergbaustadt in der umkämpften Oblast Donezk schon mehrmals unmittelbar bevorzustehen – doch den ukrainischen Verteidigern gelang es bisher jedes Mal, das Stadtzentrum und die Nachschubwege unter Kontrolle zu behalten.
Zur Story