Zeitweise war es die umstrittenste Frage in der Schweiz: Dürfen Wölfe abgeschossen werden, bevor sie Schaden anrichten – obwohl die Art als geschützt gilt? Seit Ende 2023 ist das erlaubt, zum Schutz der Berglandwirtschaft.
Während zweier Perioden hatten die Kantone seither die Möglichkeit, die Wolfspopulation zu dezimieren: Im Winter 2023/2024 und vom 1. September 2024 bis 31. Januar 2025. Am Dienstag präsentierte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) eine Analyse, was das gebracht hat.
Ende Dezember 2023 lebten 36 Wolfsrudel in der Schweiz, 122 Welpen wurden in jenem Jahr geboren. Der Bund gab zwischen Dezember 2023 und 31. Januar 2024 den Abschuss von 100 Wölfen frei, erlegt wurden 55, ein Rudel wurde ausgemerzt. Nach der ersten Regulierungsperiode lebten in der Schweiz nachweislich 314 Wölfe in 35 Rudeln.
Im 2024 bildeten sich neue Rudel, sodass deren Zahl bis Ende Jahr auf 39 stieg. Es kamen mindestens 139 Welpen zur Welt. Für die Abschussperiode von Herbst 2024-2025 gab das Bafu 125 Wölfe frei. Effektiv abgeschossen wurden 92, darunter drei ganze Rudel. Aktuell sind laut Bafu in der Schweiz 320 Wölfe nachgewiesen, 12 Rudel gelten als unproblematisch: «Das schnelle Wachstum der Wolfspopulation wurde gebremst.»
Die Wolfsjagd ist sehr aufwendig. «Es handelt sich um Nachtarbeit bei jeder Witterung, das Terrain ist häufig schwierig», schreibt das Bafu. Wölfe halten sich nicht an Landesgrenzen, Einzeltiere und Rudel können vor der Jagd ins Ausland flüchten. Bei der Eliminierung ganzer Rudel sei es zudem schwer möglich, alle Individuen zu schiessen, schreibt das Bafu.
Wie schwierig die Jagd ist, zeigen auch die laut Bafu wenigen Fehlschüsse. So wurden irrtümlich ein Herdenschutzhund und drei Luchse getötet. Mehrheitlich wurden aber junge Wölfe eliminiert, wie das beabsichtigt war. «Die Kantone gehen mit der gebotenen Sorgfalt vor», so das Bafu.
Sofern sie von gutem Herdenschutz profitieren: Ja. Der Bund zahlt Millionen, damit Nutztiere vor dem Wolf geschützt werden können. Im 2022 fielen knapp 1800 Nutztiere dem Wolf zum Opfer, im 2024 waren es noch 926. Das ist fast eine Halbierung. Laut Bafu ist das auf die beiden Säulen des Wolfsmanagements zurückzuführen: die Schutzmassnahmen und die Abschüsse. Wobei sich noch nicht sagen lässt, ob die Wölfe wegen der Abschüsse wieder mehr Scheu vor dem Menschen entwickeln.
schützt und namentlich die gesamte Tier- und Pflanzenwelt ihrer natürlichen Ent-
wicklung überlassen wird. Es sind nur Eingriffe gestattet, die unmittelbar der Erhal-
tung des Parks dienen." Er gehört angezeigt!
Echter Schutz der Nutztiere wäre halt bei der eigenen Klientel massiv weniger populär 🤷🏻♂️