Schweiz
Tier

Fragen aus dem St. Galler Kantonsrat zur Wolfsjagd in Russland

Fragen aus dem St. Galler Kantonsrat zur Wolfsjagd in Russland

30.04.2024, 10:33
Mehr «Schweiz»

Der St. Galler Kantonsrat hat am Dienstag einen Vorstoss zur umstrittenen Studienreise eines Amtsleiters zu einer Wolfsjagd in Russland für dringlich erklärt. Thema darin ist vor allem, dass die Reise in ein Land ging, das einen Angriffskrieg führt.

ARCHIV - 24.01.2023, Baden-W
Über den Wolfsjagd-Ausflug wird in St. Gallen heiss debattiert.Bild: keystone

«Darf von St. Galler Amtsleitenden ein Mindestmass an politischer Sensibilität erwartet werden», heisst es im Vorstoss der beiden Kantonsräte der Grünen Thomas Schwager und Meinrad Geschwend, den sie in der laufenden Aprilsession einreichten.

Der Leiter des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen hatte im Februar 2024 zusammen mit einem Wildhüter während der Arbeitszeit in Russland an einer mehrtägigen Wolfsjagd teilgenommen. Dort habe er die Lappjagd, eine Art Treibjagd, studieren wollen, hiess es als Begründung

Die Reise löste unter anderem Proteste von Naturschutzverbänden aus. Es habe sich um eine Erlebnisreise ohne tatsächlichen Erkenntnisgewinn gehandelt, stellten sie fest.

1100 Euro für einen geschossenen Wolf

Kritikpunkt der Grünen ist nun aber vor allem das Ziel der Reise. Während seit über zwei Jahren die ukrainische Bevölkerung «reguliert» werde, studierten zwei Mitarbeitende des Kantons während einer Woche auf Arbeitszeit «das russische Wolfsmanagement», heisst es im Vorstoss,

Die Regierung muss nun bis zum Ende der Session erklären, welche Instanz innerhalb des Departements die Kriterien für solche Studienreisen festlege und in welcher Form der zuständige Chef des Departements davon in Kenntnis gesetzt werde.

Weiter wird Auskunft verlangt, ob der Amtsleiter und der Wildhüter die Kosten der Reise tatsächlich selber getragen hätten. Der Veranstalter verrechne pro geschossenem Wolf 1100 Euro. (saw/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Stress-Experte: Wer diese Faustregeln beachtet, kann ein Burnout verhindern

Volkskrankheit Burnout. Jede sechste erwachsene Person in der Schweiz hat bereits eines erleben müssen. Über 30 Prozent der erwerbstätigen Personen fühlen sich emotional erschöpft. Dies laut dem Job-Stress-Index der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz, der Universität Bern und der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften.

Zur Story