Der in der Schweiz ansässige Lebensmitteldienstleister Supreme Foodservice hat eine Einigung erzielt in einem Rechtsstreit um Lebensmittellieferungen an das US-Militär. Wegen überteuerter Lieferungen an Truppen in Afghanistan zahlt die Firma 434 Millionen Dollar.
Mit der Einigung legt Supreme Foodservice, zusammen mit einer Schwesterfirma in Dubai, eine Reihe von Fällen bei, wie das US-Justizdepartement am Montag mitteilte.
Supreme Foodservice bekannte sich schuldig; auf seiner Website äussert das Unternehmen Bedauern über sein Handeln in der Vergangenheit. Es seien seither neue Kontrollen eingeführt und neues Führungspersonal angestellt worden, teilte es mit.
Hintergrund des Rechtsstreits sind Verträge über Lieferungen von Lebensmittel und Wasser an die US-Truppen im Wert von 8,8 Milliarden Dollar ab 2005. Nach Darstellung der Anklage erwirtschaftete Supreme Foodservice damit 48 Millionen Dollar an illegalen Gewinnen. Bei der US-Regierung resultierte folglich ein Schaden in dieser Höhe.
Supreme Foodservice betrog das US-Militär laut Gerichtsdokumenten, indem – über eine von ihr kontrollierte Firma in Dubai – überzogene Preise für lokale Lebensmittel und unter anderem Mineralwasser berechnet wurden. Alkoholfreies Bier verkaufte die Firma beispielsweise mit einem Aufschlag von 125 Prozent.
Der Vergleich beinhaltet eine Zahlung von 288 Millionen Dollar, die wiederum eine Busse, einen Gewinneneinzug und Rückzahlungen enthält. Mit 146 Millionen Dollar legt der Konzern zudem Zivilklagen in den USA bei. Ein ehemaliger Direktor des Unternehmens hatte die Klage als Whistleblower ins Rollen gebracht; er kriegt nun 16,6 Millionen Dollar aus der Einigung.
Die Supreme Foodservice GmbH hat ihren Sitz in Glarus und wird von einer Holdinggesellschaft in den Niederlanden kontrolliert. Diese gehört gemäss der Nachrichtenagentur AFP mehrheitlich dem US-Milliardär Stephen Orenstein. Der Geschäftssitz befindet sich laut der Website der Firma in Dubai. (feb/sda/reu/afp)