Eigentlich sollten es Ferien voller Entspannung für watson-User Daniel werden, doch als er in Madrid landet, ändert sich das. In Spanien angekommen, überwiegen der Stress und die Ungewissheit. Denn seine dreiwöchige Reise durch Spanien führt ihn zwar wie geplant von Madrid über Cordoba und Malaga bis nach Marbella – allerdings ohne sein Gepäck.
Am 17. Juli flog Daniel mit der spanischen Airline Iberia von Zürich nach Madrid. Bei seiner Ankunft in Madrid wartete der Schweizer am Gepäckband auf seinen Koffer. Dort wartete Daniel über eine Stunde. Als das Gepäckband zum Stillstand kam, weil alle Koffer abgeholt wurden, beschloss er, sich am Schalter zu erkundigen, wo sein Gepäck ist. Vom Personal sei er darauf hingewiesen worden, dass er sein verlorenes Gepäck online angeben müsse; dies habe er dann auch getan.
Daraufhin sei nichts passiert. Am Tag darauf habe Daniel sich per Telefon erkundigt, was der Stand sei und ob man ihm sagen könne, wo sein Gepäck ist. «Mir wurde gesagt, dass mein Koffer am 18. Juli am späten Abend in Madrid ankommen wird. Dann hätten aber alle Schalter für Gepäckabnahme bereits zu», erklärt er gegenüber watson. Ihm sei deshalb geraten worden, den Koffer am darauffolgenden Morgen abzuholen.
Der 19. Juli war gleichzeitig der Tag von Daniels Weiterreise nach Cordoba. «Ich habe vor der Abreise extra noch einmal bei der Airline angerufen, um nachzufragen, ob mein Gepäck wirklich am Flughafen Madrid ist.» Dies sei ihm bestätigt worden. Somit fuhr er mit dem Taxi 50 km zum Flughafen und wollte sein Gepäck abholen. Am Flughafen von Madrid sei ihm gesagt worden, dass man nicht wisse, wo sein Gepäck ist.
Daniels Reise nach Cordoba ging ohne seinen Koffer weiter. Er postete eine Story auf Instagram, in der er sich über die spanische Airline aufregte. Diese meldete sich darauf bei ihm: Die Iberia entschuldigte sich bei Daniel und versicherte ihm, sein Gepäck so schnell wie möglich zu ihm zu bringen, per Kurier.
Der Schweizer Kundendienst der Iberia habe Daniel erklärt, dass sein Gepäck seit dem 18. Juli in Madrid sei – also schon seit dem Tag vor Daniels erneuter Reise an den Flughafen. Wegen dieser widersprüchlichen Informationen meldete sich Daniel erneut bei Iberia, diesmal per Instagram. «Seitdem bekomme ich nur noch die Antwort, dass ich eine SMS erhalten werde, sobald mein Koffer in Madrid ist.»
Heute, am 21. Juli, reist Daniel weiter nach Malaga. Ohne sein Gepäck. Lediglich mit Einkaufstüten und den Kleidungsstücken, die er sich vor Ort gekauft hat.
Daniel traut sich nicht, allzu viel Kleidung zu kaufen, falls er sein Gepäck doch noch bekommen sollte. Weiterhin ist er verärgert darüber, dass er bislang selbst für die zusätzlichen Kosten aufkommen musste. Die Airline müsste ihm die gekaufte Kleidung und Hygieneprodukte eigentlich rückerstatten. Dies besagt das Montrealer Abkommen, ein Abkommen, das die Rechte von Fluggästen und die Haftung von Fluggesellschaften bei internationalen Flugreisen regelt.
Mit dem Chaos um sein Gepäck ist dem Schweizer auch die Freude an den Ferien vergangen. «Ich konnte die Zeit und Madrid und Cordoba gar nicht geniessen», sagt Daniel. Er telefoniere nur seinem Gepäck hinterher und werde vertröstet oder ignoriert.
Am Montagmorgen habe er erneut nachgefragt, wo sein Gepäck ist, erzählt Daniel. Die Auskunftsstelle für verlorenes Gepäck habe keine Antwort mehr darauf gehabt. Man wisse nicht, wo Daniels Koffer ist – und könne dies auch nicht nachschauen, da mittlerweile eine andere Abteilung dafür zuständig sei.
Auf Anfrage von watson hat sich Iberia Airlines nicht zu dem Vorfall und der Handhabung von verlorenem Gepäck geäussert.
Ab 21 Tagen gilt vermisstes Gepäck offiziell als verloren. Die Fluggesellschaft Iberia hat somit noch 16 Tage Zeit, um Daniels Gepäck zu finden. Ansonsten muss sie dem Schweizer einen Schadensersatz von 1400 Euro bezahlen, inklusive sämtlicher Kosten der Ersatzkäufe.
Daniel, viel Glück mit deinem Gepäck!