Im Kanton Aargau ist die Zahl der Einbrüche 2021 entgegen des langjährigen Trends deutlich gestiegen. Der Anstieg beträgt 18 Prozent. Die Gründe für die Zunahme sind gemäss Kantonspolizei nicht eindeutig.
Vor allem in den Herbstwochen sei die Zahl der Fälle angestiegen, hiess es am Freitag an einer Online-Medienkonferenz der Kantonspolizei Aargau und von Regierungsrat Dieter Egli. Unter anderem seien aus Garagen und Kellerabteilen hochpreisige Fahrräder gestohlen worden.
Die Gründe für die Zunahme seien nicht eindeutig, sagte Polizeikommandant Michael Leupold. Die Polizei habe mit ihren Gegenmassnahmen nicht nachgelassen. «Wir müssen probieren, den Trend wieder umzukehren», sagte Leupold.
Die Information sei die wichtigste Waffe der Polizei. Ein schneller Datenaustausch sei auch für die wirksame Bekämpfung der Einbruchskriminalität elementar. Es gehe darum, die Möglichkeiten der nationalen und internationalen Polizeikoordination auszuschöpfen.
Die Kantonspolizei stellte 2021 auch eine leichte Zunahme bei Straftaten gegen die sexuelle Integrität fest. Die Aufklärungsquote liegt deutlich über 90 Prozent.
Die Zahl der Anzeigen wegen Covid-19-Kreditbetrügen nahm weiter zu, wie Markus Gisin, Abteilungschef der Kriminalpolizei, ausführte. Die Deliktsumme der letzten beiden Jahre liege bei deutlich über 15 Millionen Franken. Vor einem Jahr war eine Summe von 10 Millionen Franken genannt worden.
Nicht verbessert habe sich die Lage im Bereich der Cyberkriminalität, wobei das boomende Onlinegeschäft eine Rolle spiele. Zudem hätten sich klassische Delikte wie Erpressung, Betrug, illegale Pornografie und Geldwäscherei fast vollständig im digitalen Raum abgespielt.
Und der Online-Anlagebetrug sei weiterhin ein Geschäftsmodell für Kriminelle: Der bekannte Deliktsbetrag beläuft sich 2021 wie im Vorjahr auf sechs Millionen Franken.
Weiterhin hält das Phänomen des «falschen Polizisten» die echte Kantonspolizei auf Trab. Obwohl es von den rund 1200 angezeigten Meldungen lediglich in einer Handvoll Fällen zu einer vollendeten Straftat gekommen sei, sei ein Schaden von mehr als 1,2 Millionen Franken entstanden, hielt Gisin fest. Die Zahl der Fälle verdoppelte sich.
Beim sogenannten Enkeltrick gab es 40 Meldungen mit einem Deliktsbetrag von 70'000 Franken. 140 Meldungen gingen zu vermeintlichen PC-Support-Anrufen ein: Es kam zu einem Deliktsbetrag von mehr als 1,4 Millionen Franken.
Im Strassenverkehr verloren im vergangenen Jahr neun Personen das Leben. Im Vorjahr waren es acht Menschen gewesen. Das war ein historischer Tiefststand. 2021 gab es insgesamt 2320 Verkehrsunfälle und 220 verletzte Personen.
Die genauen Zahlen für das Jahr 2021 zur Kriminalität und zur Verkehrssicherheit werden schweizweit Ende März veröffentlicht. (yam/sda)