Schweiz
Wahlen 2023

Aufrecht wollte keine Verbindung mit Mass-Voll – und wurde überstimmt

«Aufrecht» wollte keine Verbindung mit «Mass-Voll» – und wurde überstimmt

In Zürich sind die Massnahmenkritiker «Mass-Voll» und «Aufrecht» eine Verbindung für die nationalen Wahlen eingegangen. «Aufrecht» ist davon allerdings wenig begeistert.
15.08.2023, 15:01
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Nun zoffen sich die Massnahmengegner per Medienmitteilung. Nachdem bekannt wurde, dass in Zürich die Bewegung «Mass-Voll», die EDU, die SD und «Aufrecht» Schweiz eine Listenverbindung eingehen, sah sich Aufrecht genötigt ihre Sicht der Dinge darzulegen. Dass auch «Mass-Voll» um Nicolas Rimoldi in das Bündnis aufgenommen wurde, sei gegen den Willen von Aufrecht passiert.

Coronamassnahmen-Kritiker Nicolas Rimoldi raucht eine Zigarre diskutiert am Stamm der Gegner der Vorlage zum Covid-19 Gesetz, welche an diesem Sonntag zur Eidgenoessischen Abstimmung kam, am Sonntag,  ...
Nicolas Rimoldi will in den Nationalrat.Bild: keystone

Der Vorstand habe sich zuvor «einstimmig» gegen eine Aufnahme in die Listenverbindung ausgesprochen. Allerdings seien sie von «unseren Partnern» (also der SD und der EDU) überstimmt worden. «Jüngste Auftritte mit Pyro Fackeln, eine bedenkliche Bildsprache, bestätigen unsere Position», schreibt «Aufrecht» in einer Mitteilung.

Durchaus realistische Wahlchancen

Auch weitere Spitzen gegenüber Rimoldi kann sich Aufrecht nicht verkneifen: «Wir werden auch nach den Bundeswahlen präsent sein und uns sowohl für kommunale als auch kantonale Politik engagieren und zielen nicht nur auf nationale Sitze ab.»

Der «Mass-Voll»-Leitwolf Rimoldi geriet in letzter Zeit immer wieder in die Schlagzeilen. Unter anderem nahm er in Wien an einer «Remigrations»-Demo teil, bei der auch mehrere bekannte Rechtextermisten mitliefen. Auf dem Rückweg machten die Massnahmenkritiker Halt in Braunau, dem Geburtsort von Adolf Hitler. Rimoldi gab nachher mehreren Medien zu Protokoll, das sei ihm nicht bewusst gewesen.

In Zürich werden bei den nationalen Wahlen 36 Nationalratssitze verteilt. Rein rechnerisch sind also pro Sitz rund 2,7 Prozent Wählerstimmen notwendig. Der Verbund SD-EDU-Mass-Voll-Aufrecht dürfte diesen Wert übertreffen. Fraglich ist, wer aus der Listenverbindung profitiert. Eine Wahl von Rimoldi in den Nationalrat ist durchaus realistisch. (mg/ch media)

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94 Kommentare
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MingXenom
15.08.2023 16:16registriert Oktober 2020
dieser Letzte Satz sollte uns zu denken geben: "Eine Wahl von Rimoldi in den Nationalrat ist durchaus realistisch."

😰😰😰
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Bakunin
15.08.2023 15:57registriert März 2021
Hä? Muss ich das verstehen?

Man hat eine Verbindung mit EDU und SD will aber Mass-Voll nicht? Wo ist denn da der entscheidende Unterschied? Das ist doch alles die gleiche braune Brühe nur in anderen Fässern.
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insert_brain_here
15.08.2023 16:05registriert Oktober 2019
Wer will im Kampf wer den grössten Sprung in der Schüssel hat schon Konkurrenz haben?
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