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Saharastaub: Wann und weshalb das Wetterphänomen zu uns kommt

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Saharastaub: Wann und weshalb das Wetterphänomen zu uns kommt

05.08.2022, 05:3004.04.2024, 16:11
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Er taucht die Schweiz in ein apokalyptisches Gelb bis Orange-rot – und kann auch ganz schön lästig werden. Saharastaub gehört eigentlich nicht zu uns. Trotzdem findet er ab und zu seinen Weg bis in die Schweiz. Wie ist das möglich?

Mineralstaub ist ein wichtiger Bestandteil der Aerosole, die bei uns in der Luft schwirren. Die Sahara ist die grösste Quelle dieses Mineralstaubs. Bei bestimmten Wetterlagen über der Sahara – insbesondere bei starkem Wind und grossen Turbulenzen – kommt es immer wieder vor, dass aus den Wüstengebieten in Nordafrika Sandpartikel mehrere Kilometer in die Atmosphäre aufsteigen.

Saharastaub über Montreux am 15. März 2022, aufgenommen mit der Webcam.
Mitte März 2022 erreichte Saharastaub die Schweiz. Hier im Bild: Montreaux am Genfersee.Bild: Meteo News Schweiz

Damit der feine Staub dann zu uns gelangen kann, braucht es eine bestimmte Wetterlage. Konkret ist das der Fall, wenn es eine besonders starke Süd- oder Südwestströmung über Europa gibt. Diese Strömung besteht, wenn im Südwesten (um Marokko und Südspanien) ein Tiefdruckgebiet existiert, das den Saharastaub «ansaugen» kann. Starke Luftströmungen innerhalb des Tiefs transportieren die Partikel dann in weite Höhen. Die Südwestströmung bringt sie dann zu uns nach Nordosten.

Saharastaub bei uns in der Schweiz und in Europa ist nichts Ungewöhnliches. Nur: Meistens fällt er uns aufgrund der geringen Konzentration gar nicht auf. Laut «MeteoSchweiz» werden hierzulande zwischen 10 und 34 solche Ereignisse registriert. Aber eben: Nur wenige davon bemerken wir auch wirklich.

Das grosse Wetter-ABC
Föhn? Bise? Hochdruckgebiet? Damit du diese Begriffe im nächsten Wetterbericht besser verstehen kannst, gibt es einen Monat lang das Wetter-ABC. Wir publizieren an dieser Stelle täglich einen kleinen Bericht über ein Wetterphänomen. Von A wie Abendrot bis Z wie Zyklone.
Vue de la piste de ski de fond recouverte de sable, ce samedi 6 fevrier 2021 a La Fouly dans le Val Ferret. Le sable du Sahara a visiblement obscurci le ciel a certains endroits en Suisse samedi. Ce p ...
Bei ausgeprägten Saharastaub-Ereignissen färben die Staub-Partikel gar den Schnee orange. Im Bild: Das Val Ferret in der Schweiz im Februar 2021.Bild: keystone

Im Frühling (März bis Juni) allerdings sowie im Oktober und November kann der Saharastaub stark zur Aerosolbelastung besonders über den Alpen beitragen. Im Sommer gibt es laut «MeteoSchweiz» nur wenige Ereignisse, im Winter sehr kurze. Die Hälfte der Saharastaub-Ereignisse dauern nur wenige Stunden. Rund ein Viertel der Ereignisse erstrecken sich allerdings über mehr als einen Tag.

(lak)

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