Er taucht die Schweiz in ein apokalyptisches Gelb bis Orange-rot – und kann auch ganz schön lästig werden. Saharastaub gehört eigentlich nicht zu uns. Trotzdem findet er ab und zu seinen Weg bis in die Schweiz. Wie ist das möglich?
Mineralstaub ist ein wichtiger Bestandteil der Aerosole, die bei uns in der Luft schwirren. Die Sahara ist die grösste Quelle dieses Mineralstaubs. Bei bestimmten Wetterlagen über der Sahara – insbesondere bei starkem Wind und grossen Turbulenzen – kommt es immer wieder vor, dass aus den Wüstengebieten in Nordafrika Sandpartikel mehrere Kilometer in die Atmosphäre aufsteigen.
Damit der feine Staub dann zu uns gelangen kann, braucht es eine bestimmte Wetterlage. Konkret ist das der Fall, wenn es eine besonders starke Süd- oder Südwestströmung über Europa gibt. Diese Strömung besteht, wenn im Südwesten (um Marokko und Südspanien) ein Tiefdruckgebiet existiert, das den Saharastaub «ansaugen» kann. Starke Luftströmungen innerhalb des Tiefs transportieren die Partikel dann in weite Höhen. Die Südwestströmung bringt sie dann zu uns nach Nordosten.
Saharastaub bei uns in der Schweiz und in Europa ist nichts Ungewöhnliches. Nur: Meistens fällt er uns aufgrund der geringen Konzentration gar nicht auf. Laut «MeteoSchweiz» werden hierzulande zwischen 10 und 34 solche Ereignisse registriert. Aber eben: Nur wenige davon bemerken wir auch wirklich.
Im Frühling (März bis Juni) allerdings sowie im Oktober und November kann der Saharastaub stark zur Aerosolbelastung besonders über den Alpen beitragen. Im Sommer gibt es laut «MeteoSchweiz» nur wenige Ereignisse, im Winter sehr kurze. Die Hälfte der Saharastaub-Ereignisse dauern nur wenige Stunden. Rund ein Viertel der Ereignisse erstrecken sich allerdings über mehr als einen Tag.
Auf dieser Animation sieht man wie sich der #Saharastaub seit gestern von #Spanien bis zu uns ausgebreitet hat. Bis Freitag wird unser #Himmel daher leicht orangefarben bleiben -> https://t.co/hmaANlIjkR (me) pic.twitter.com/noXh2SCjNf
— MeteoNews Schweiz (@MeteoNewsAG) March 15, 2022
(lak)